Erneuter Rekord bei Einbürgerungen in Hamburg erwartet
In Hamburg wollen sich in diesem Jahr so viele Menschen einbürgern lassen wie noch nie. Mehr als 25.600 Anträge liegen aktuell dem Amt für Migration in der Hammer Straße vor. Grund für den Run auf den deutschen Pass ist das reformierte Staatangehörigkeitsrecht, das jetzt in Kraft getreten ist.
Mehr als 7.500 Menschen haben sich in Hamburg im vergangenen Jahr einbürgern lassen - schon das war ein Rekord. Und dieser wird in diesem Jahr voraussichtlich wieder gebrochen, denn bis Ende Mai sind es laut Innenbehörde schon mehr als 3.000 Menschen, die einen deutschen Pass bekommen haben.
Einbürgerungsanträge seit diesem Jahr auch digital möglich
Das zuständige Amt für Migration hatte sich mit mehr Personal auf den erwarteten Ansturm eingestellt. Zudem können seit Anfang des Jahres Einbürgerungsanträge auch digital gestellt werden. Dennoch beträgt die Wartezeit in Hamburg aktuell mindestens zwölf Monate.
Einbürgerungsanspruch schon nach fünf oder drei Jahren
Bisher war die doppelte Staatsangehörigkeit nur in wenigen Ausnahmen möglich, jetzt können alle Neubürgerinnen und Neubürger neben ihren deutschen Pässen auch andere Pässe behalten. Ausländerinnen und Ausländer können sich nun schon nach fünf statt bisher acht Jahren einbürgern lassen. Bei besonderer Integrationsleistung ist die Einbürgerung auch schon nach drei Jahren möglich.
Die meisten Neubürgerinnen und Neubürger in Hamburg kommen aus Syrien, Afghanistan und dem Iran. Im Schnitt haben sie schon zwölfeinhalb Jahre hier gelebt, bevor sie sich einbürgern lassen - so die Innenbehörde.
14 Prozent der deutschen Bevölkerung ohne deutschen Pass
Laut Bundesinnenministerium haben etwa 14 Prozent der Bevölkerung in Deutschland keinen deutschen Pass. Das sind rund zwölf Millionen Menschen. Von ihnen leben rund 5,3 Millionen seit mindestens zehn Jahren in Deutschland.