Elbvertiefung laut Umweltverbänden nur wenig genutzt
Die Umweltverbände BUND, NABU und WWF haben angesichts einer nach ihren Angaben nur geringen Nutzung der Elbvertiefung durch Containerschiffe erneut einen Stopp der Baggerarbeiten gefordert.
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres hätten von 434 Containerschiffen mit einer Ladung von mehr als 8.000 Standardcontainern (TEU), die den Hamburger Hafen angelaufen hätten, nur 38 beim Auslaufen und 8 beim Einlaufen den seit der letzten Elbvertiefung zusätzlich verfügbaren Tiefgang genutzt, teilten die Verbände am Sonntag mit. "Alle übrigen 392 Schiffe haben von der Vertiefung der Fahrrinne überhaupt nicht profitiert", hieß es.
Daten des Schiffsmeldedienstes
Grundlage der Zahlen sei eine Auswertung der Schiffsanläufe auf Basis der Daten des Schiffsmeldedienstes und unter Berücksichtigung der geltenden Befahrungsregeln. Anlass sei die feierliche Taufe des neuen Container-Riesen "Berlin Express" der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd durch Elke Büdenbender, Deutschlands First Lady und Ehefrau des Bundespräsidenten, an diesem Montag. Die "Berlin Express" ist das bislang größte Containerschiff unter deutscher Flagge.
Forderung: Elbvertiefung zurücknehmen
Auch angesichts sinkender Umschlagszahlen im Hamburger Hafen gebe neben den negativen Auswirkungen auf die Natur genug Gründe, die Elbvertiefung infrage zu stellen, teilten die Verbände mit. "Statt also neue, immer größere Schiffe zu feiern, müsste die Tiefe der Elbe auf den Prüfstand." Die letzte Elbvertiefung zurückzunehmen, sei die wirksamste Maßnahme, um die Sedimentmengen zu reduzieren und dem Fluss wieder eine Chance auf ein gesundes Ökosystem zu geben, hieß es.