Einrichtung für kranke Obdachlose in Niendorf stellt sich vor
In eineinhalb Wochen ziehen die ersten Bewohner und Bewohnerinnen in eine neue Einrichtung für pflegebedürftige obdachlose Menschen im Hamburger Stadtteil Niendorf. Sie werden in einem ehemaligen Seniorenstift am Garstedter Weg betreut.
Nachbarn und Anwohnerinnen konnten sich am Donnerstag in der Einrichtung umsehen und über das Konzept informieren. "Diese Einrichtung wird den Stadtteil nicht verändern", sagte Wolfgang Arnhold, Sprecher der Sozialbehörde. Es hatte dort große Aufregung und Proteste gegeben als bekannt wurde, dass bis zu 118 kranke und pflegebedürftige Obdachlose in den Garstedter Weg einziehen werden.
Standard besser als in der Friesenstraße
Diese sind zurzeit noch in der Friesenstraße, einer Unterkunft des Winternotprogramms, untergebracht. Der Standard in Niendorf sei wesentlich besser, sagte die künftige Einrichtungsleiterin Katrin Wollberg. Das Gebäude ist barrierefrei, die Einzel- und Doppelzimmer haben eigene Bäder, die Möbel und Pflegebetten konnten übernommen werden.
Sicherheitsdienst soll Streife laufen
Ab dem 22. April ziehen die ersten Menschen ein. Ein Sicherheitsdienst soll tagsüber in der Umgebung der Einrichtung Streife laufen - das hatten sich Anwohnenden gewünscht. Man sei mit der Nachbarschaft, mit den nahen Kitas und der Schule in gutem Kontakt, sagte Wollberg. Sie hoffe, dass die Bedenken der Nachbarn bald ausgeräumt sein werden.
Die Stadt bezeichnet die Einrichtung im Garstedter Weg offiziell nicht als Pflegeheim, sondern als "Unterkunft für obdachlose Menschen mit medizinischem oder pflegerischem Unterstützungsbedarf". Dort sollen Pflegeleistungen und eine Sozialberatung angeboten werden.