Durchschnittsalter der Kassenärzte in Hamburg vielerorts hoch
Hamburgs Kassenärztinnen und -ärzte kommen in die Jahre. In vielen Bezirken sind schon ein Drittel über 60 und stehen damit kurz vor dem Rentenalter. Das zeigt eine Statistik der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KVH), die NDR 90,3 exklusiv vorliegt.
Der demographische Wandel macht auch vor den Kassenärztinnen und -ärzten nicht Halt. Erstmals zeigt das jetzt eine Statistik für alle sieben Hamburger Bezirke in aller Deutlichkeit. Es gibt zum Beispiel kaum noch Hausärztinnen und -ärzte, die unter 40 Jahre alt sind. Dafür umso mehr, die 60 und älter sind - in Harburg und in Mitte sind einige auch schon über 70. Auch bei den Fachärztinnen und -ärzten sind viele schon kurz vor dem Rentenalter. Im Bezirk Mitte sind zum Beispiel weit mehr als die Hälfte der Urologen und Urologinnen schon 60 und älter. Nur die Gruppe der Kinderärztinnen und -ärzte ist insgesamt deutlich jünger - das heißt unter 50.
KV Hamburg befürchtet Probleme bei ärztlicher Versorgung
Aus Sicht der KVH kann diese Entwicklung mittelfristig zu Problemen führen bei der ärztlichen Versorgung. Schon jetzt sei es so, dass Ärztinnen und Ärzte Schwierigkeiten hätten, einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für ihre Praxis zu finden, wenn sie in Ruhestand gehen. Dadurch entständen in der Folge verstärkt zentral gelegene Großpraxen und medizinische Versorgungszentren, so die KVH. Und das gehe dann oft zulasten von ärmeren Stadtteilen. Um etwas gegen diesen Trend zu tun, müsste die Arbeit von Kassenärztinnen und -ärzten auch finanziell wieder attraktiver werden.
Studien gehen davon aus, dass bundesweit bis zum Jahr 2040 rund 50.000 Kassenärztinnen und -ärzten fehlen könnten.