Mutmaßlicher Drogenboss nach Hamburg ausgeliefert
In Albanien wird er "Der Hai" genannt. Und er gilt als einer der berüchtigtsten Drogenbosse Europas. Jetzt wurde der gebürtige Kosovare nach Hamburg ausgeliefert.
Der Mann soll als Teil einer Bande Drogen in großem Stil nach Deutschland geschmuggelt haben. Ihm wird in elf Fällen der Schmuggel von Kokain über den Hamburger Hafen vorgeworfen. Es soll nach Angaben der Hamburger Staatsanwaltschaft um rund zehn Tonnen der Droge gehen. Deutsche Ermittlerinnen und Ermittler verfolgten seine Spur über zwei Jahre, bis sie ihn in der albanischen Hauptstadt Tirana aufspürten. Albanische Zielfahnderinnen und -fahnder setzten ihn in einem Auto fest. Widerstand leistete der mutmaßliche Drogenbaron bei seiner Festnahme vor einem Jahr nicht.
Aufenthaltsort wegen Fluchtgefahr geheim
Die Verhaftung gilt als bedeutender Erfolg der deutschen Justiz und soll zeigen, dass die Ermittlerinnen und Ermittler kriminelle Netzwerke systematisch durchdringen. Der Angeklagte befindet sich jetzt in Hamburg. Sein Aufenthaltsort bis zum Prozess soll jedoch geheim bleiben, da Fluchtgefahr besteht.
Gefängnisausbruch in der 1990er Jahren
Bereits in den 1990er Jahren brach er aus einem Gefängnis aus und setzte seine Geschäfte fort. Er plante in der Vergangenheit sogar den norwegischen Kronprinzen zu entführen, um eine Freilassung zu erzwingen.
Wann das Ermittlungsverfahren abgeschlossen sein wird und der Prozess gegen den Mann vor dem Landgericht Hamburg beginnen kann, ist noch unklar. Zuerst hatte die Wochenzeitung "Die Zeit" über die Auslieferung berichtet.