Durchsagen gegen Betteln in Hamburger U-Bahnen
Die Hamburger Hochbahn geht ab sofort strenger gegen Bettlerinnen und Bettler in U-Bahnen vor. Das Unternehmen folgt damit den Wünschen der Fahrgäste.
"Es gibt viele Beschwerden, da muss man etwas tun", sagt Christoph Kreienbaum, Pressesprecher der Hamburger Hochbahn. Die Fahrgäste würden über U-Bahnrouten berichten, auf denen ständig gebettelt werde - und fühlten sich gestört und bedrängt. Die Hochbahn erinnert jetzt mit Durchsagen an das gültige Bettelverbot. "Moin, eine wichtige Information: Betteln ist in unseren Zügen und Haltestellen nicht erlaubt. Danke!" - kommt dann vom Band. Außerdem soll die Hochbahnwache - meist in Zweiergruppen unterwegs - konsequenter gegen Bettler und Bettlerinnen vorgehen.
Kritik: Zahl der Bettelnden nimmt so nicht ab
Jörn Sturm, Geschäftsführer der Obdachlosenzeitschrift "Hinz und Kunzt" hingegen äußert Kritik. Er sagt, mit solchen Maßnahmen werde die Zahl der mittellosen Menschen nicht reduziert. Wer angebettelt werde und nichts geben wolle, sollte seiner Ansicht nach klar "nein" sagen - und nicht einfach wegsehen. Er würde sich wünschen, dass alle die Bettler und Bettlerinnen als Menschen in Not wahrnehmen, anstatt über sie zu urteilen.