Johannes Kahrs (SPD), ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestages, im Mai 2022 bei einer Premiere im Ohnsorg Theater. © picture alliance / dpa Foto: Georg Wendt
Johannes Kahrs (SPD), ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestages, im Mai 2022 bei einer Premiere im Ohnsorg Theater. © picture alliance / dpa Foto: Georg Wendt
Johannes Kahrs (SPD), ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestages, im Mai 2022 bei einer Premiere im Ohnsorg Theater. © picture alliance / dpa Foto: Georg Wendt
AUDIO: Cum-Ex-Ausschuss: Kahrs kommt nicht (1 Min)

Cum-Ex-Ausschuss: Kahrs wird nicht aussagen

Stand: 17.01.2025 16:13 Uhr

Der frühere Hamburger SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs wird nicht als Zeuge vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) zur Cum-Ex-Affäre aussagen. Kahrs werden zahlreiche Verbindungen zur Warburg Bank und ihren Cum-Ex-Geschäften nachgesagt.

Ein Antrag der Linken zur Ladung Kahrs' als Zeuge wurde am Freitag bei der voraussichtlich vorletzten Sitzung des Ausschusses von SPD, CDU und AfD aber abgelehnt. Die Vertreter und Vertreterinnen der Grünen enthielten sich. SPD und CDU machten deutlich, dass sie Kahrs gern im Ausschuss befragt hätten. Unter gegebenen Umständen ergebe eine Ladung jedoch keinen Sinn.

Staatsanwaltschaft Köln hatte gegen Kahrs ermittelt

Kahrs' Anwalt kündigte in der Sitzung an, dass sein Mandant nicht vor dem Ausschuss erscheinen werde und sich auf sein Aussageverweigerungsrecht berufe. Die Staatsanwaltschaft Köln hatte lange Zeit gegen den früheren SPD-Bundestagsabgeordneten im Zusammenhang mit den Cum-Ex-Geschäften bei Warburg ermittelt - und auch ein Handy beschlagnahmt.

PUA-Arbeitsstab: Kahrs darf Aussage verweigern

Ende vergangenen Jahres wurde das Verfahren dann eingestellt. Kahrs steht nach Ansicht des PUA-Arbeitsstabs allerdings auch jetzt ein umfassendes Aussageverweigerungsrecht zu. Und zwar, weil er befürchten könnte, dass die Ermittlungen in Köln wieder aufgenommen werden, je nachdem, was er in Hamburg aussagen würde.

Anfang Februar kommt der Abschlussbericht

Der Untersuchungsausschuss will Anfang kommenden Monats seinen Abschlussbericht vorlegen. Anschließend soll noch die Bürgerschaft über den Bericht beraten und abstimmen, weil die Arbeit des PUA vor der Wahl Anfang März abgeschlossen sein muss.

Scholz schon drei Mal vor Untersuchungsausschuss

SPD und Grüne haben bereits klargemacht, dass sie weder bei den Cum-Ex-Fällen bei der Warburg Bank noch bei der ehemaligen HSH Nordbank Belege für politische Einflussnahme sähen - anders als die Opposition aus CDU, Linken und AfD. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) musste insgesamt drei Mal vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss aussagen. Mehrfach berief er sich dabei auf Erinnerungslücken.

Weitere Informationen
Ole von Beust © picture alliance/dpa | Martin Fischer Foto: Martin Fischer

Cum-Ex bei der HSH Nordbank: Ex-Bürgermeister wollen nichts gewusst haben

Hamburgs ehemalige Bürgermeister Ole von Beust und Christoph Ahlhaus haben am Freitag im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss ausgesagt. (20.12.2024) mehr

Die frühere Oberstaatsanwältin Anne Brorhilker (Mitte, hinten) sitzt bei einer Podiumsdiskussion der Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft zum Cum-Ex-Skandal neben David Stoop (Linke), Fraktionsvorsitzender der Linken. © Martin Fischer/dpa Foto: Martin Fischer

Hamburg: Großer Andrang bei Cum-Ex-Ermittlerin Brorhilker

Mehr als 500 Menschen waren am Mittwochabend im Rathaus beim Auftritt der ehemaligen Cum-Ex-Chefanklägerin. Sie war auf Einladung der Linken gekommen. (24.10.2024) mehr

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sitzt auf seinem Platz auf der Senatsbank vor Beginn einer Sitzung des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses Cum-Ex. © picture alliance/dpa Foto: Christian Charisius

Cum-Ex: Aussagen von Bundeskanzler Scholz sind jetzt öffentlich

Die bisher nicht einsehbaren Protokolle seiner Anhörungen sind nun öffentlich in der Parlamentsdatenbank der Hamburgischen Bürgerschaft zugänglich. (27.09.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 17.01.2025 | 18:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Johannes Kahrs (SPD), ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestages, im Mai 2022 bei einer Premiere im Ohnsorg Theater. © picture alliance / dpa Foto: Georg Wendt

Cum-Ex-Ausschuss: Kahrs wird nicht aussagen

Dem früheren Hamburger SPD-Bundestagsabgeordneten werden zahlreiche Verbindungen zur Warburg Bank und ihren Cum-Ex-Geschäften nachgesagt. mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zur Corona-Aufarbeitung: Waren die Regeln zu streng?