Claudia Roth: Kulturpass als Förderung für junge Menschen erfolgreich
Kulturstaatsministerin Claudia Roth zeigt sich erfreut über die Resonanz auf den neu eingeführten Kulturpass für 18-Jährige. Sie bekommen auf Antrag vom Bund 200 Euro für kulturelle Ereignisse.
"Wir sind sehr zufrieden damit, wie der Kulturpass bisher angenommen wird", sagte die Grünen-Politikerin in Berlin. Das Pilotprojekt soll 18-Jährigen nach der Pandemie kulturelle Live-Erlebnisse finanziell erleichtern. Roth sieht in der Auszahlung des 200-Euro-Guthabens einen neuen Ansatz. "Wir wollen Menschen mit 18 Jahren erreichen, was über die klassischen Wege nicht mehr immer funktioniert." Der Kulturpass sei "eine neue Form der Kulturförderung". Die Kulturstaatsministerin erhofft sich dabei eine Weichenstellung für die Zukunft: "Wir wollen die 18-Jährigen auch erreichen, um sie künftig für Kulturangebote zu interessieren."
180.000 der 18-Jährigen haben Geld freigeschaltet
Museum, Bücher, Theater, Kino oder Konzerte: Seit Mitte Juni können 18-Jährige mit dem Kulturpass 200 Euro für die unterschiedlichsten Kulturangebote bekommen. Bundesweit etwa 750.000 Jugendliche dürfen in diesem Jahr auf den Kulturpass zugreifen - weil sie entweder jetzt schon 18 Jahre alt sind, oder es in diesem Jahr noch werden. 180.000 der 18-Jährigen haben das Geld auch schon freigeschaltet. Dazu mussten die sich vorher elektronisch identifizieren - was kompliziert ist.
Brosda: "Kulturpass per Brief bewerben"
Darum fordert Hamburgs Kultursenator jetzt einen leichteren Zugang zu dem Pass. "Ich hoffe natürlich, dass der Bund guckt: Kriegt man das vielleicht noch besser hin, den Jugendlichen das aktiver anzubieten", sagte Karsten Brosda der Deutschen Presse-Agentur. Er wünsche sich einen Brief an alle 18-Jährigen, in dem die Bundesregierung für das Angebot werbe und die Schritte der Registrierung erkläre, so der SPD-Politiker.
Angebot könnte bei Erfolg ausgeweitet werden
Einmal freigeschaltet, soll das Guthaben bis zu zwei Jahre lang gültig bleiben. Das Projekt stammt von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) und soll 18-Jährigen nach der Pandemie kulturelle Live-Erlebnisse finanziell erleichtern. Rund 8.200 Kulturanbieter sind derzeit auf der Plattform vertreten. Bei den Kinos sind 45 Prozent angemeldet, im Buchhandel liegt die Quote bei 37 Prozent. Nach Angaben Roths sind bisher 5,8 Millionen Euro an Umsatz erzielt worden. Sollte der Kulturpass ausreichend genutzt werden, will Roth das Angebot in Zukunft auf weitere Altersgruppen ausweiten. Aus Sicht der Kulturstaatsministerin ist es ein Erfolg, wenn etwa zwei Drittel der Berechtigten auf den Kulturpass zugreifen.