CDU beklagt Personalmangel bei der Hamburger Polizei
In Hamburg stockt die Polizei derzeit am Hauptbahnhof auf. Dadurch sieht man in anderen Stadtteilen aber deutlich weniger Polizistinnen und Polizisten auf der Straße, kritisiert die CDU. Dazu hat sie eine Anfrage beim Senat gestellt, der jetzt aktuelle Zahlen vorgelegt hat.
Mehr Polizei rund um den Hauptbahnhof - das mache sich bemerkbar. In Hamburgs Randgebieten seien weniger Beamtinnen und Beamte auf der Straße unterwegs und oft könnten Streifenwagen nicht besetzt werden, kritisiert CDU-Chef Dennis Thering.
Weniger Kapazitäten in Hamburgs Randbezirken
Tatsächlich ist die Zahl der Personalstunden im Kommissariat am Steindamm binnen eines Jahres um mehr als 50 Prozent gestiegen, während es an einzelnen Wachen, etwa in Bergedorf, Wandsbek oder Neugraben zwischen drei und sieben Prozent weniger Kapazität gibt. Allerdings gibt es außerhalb der City auch zwölf Reviere, mit mehr Personaleinsatz. Bei der Kriminalpolizei, Schutz- und Wasserschutzpolizei sind 225 Posten gar nicht besetzt. Das entspricht knapp drei Prozent aller Stellen.
Weniger Nachwuchskräfte seit 2020
Noch dramatischer ist die Lage bei den Angestellten im Polizeidienst, die beispielsweise im Objektschutz eingesetzt werden. Bei 560 Stellen fehlen 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Insgesamt gibt es seit 2020 knapp 400 Polizistinnen und Polizisten mehr in Hamburg. Allerdings ist die Zahl der Nachwuchskräfte etwa in gleicher Größe geschrumpft. Thomas Jungfer von der Deutschen Polizeigewerkschaft spricht davon, dass dort schon bald ein "echter Engpass" drohe.
Innenbehörde weist Kritik zurück
Die Kritik der CDU mit dem Bild einer vernachlässigten Polizei ist aus Sicht der Innenbehörde falsch. Sie verweist auf den großen Personalzuwachs der vergangenen Jahre: 850 zusätzliche Kräfte seit 2016. Insgesamt seien jetzt mehr als 7.800 Beamte bei Polizei und Kripo im Einsatz. Und: Hamburg gebe für die Polizei mehr Geld aus, als je zuvor. Dass sich Einsatzschwerpunkte verlagern, gehöre zum normalen Geschäft, heißt es aus der Behörde. Wo sich im Alltag Lücken beim Personal auftäten, würden sie von der Landesreserve gestopft. Die klare Linie sei: Kein Einsatz bleibt liegen.