Bürgerschaft debattiert über Folgen des Klimawandels
Die Hamburgische Bürgerschaft hat sich am Mittwoch in einer Aktuellen Stunde mit dem Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor der Klimakrise und extremen Wetterlagen beschäftigt.
"Gut 40 Grad wurden im Jahr 2022 in Neuwiedenthal gemessen", sagte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne). Den Klimawandel könne man - wenn man wissenschaftliche Daten ernst nehme - nicht mehr leugnen. "Wir haben bereits seit vielen Jahren häufigere, längere und intensivere Hitzewellen, häufigeren und intensiveren Starkregen, häufigere Trockenperioden sowie schneller und auch höher auflaufende Sturmfluten." Hamburg müsse sich wappnen gegen die Folgen der Klimakrise, zum Beispiel gegen Starkregen, Hochwasser und Dürre.
SPD will Hochwasserschutz ausbauen
Der umweltpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Alexander Mohrenberg, betonte, Hamburg müsse beim Deichbau schneller werden: "Wir haben in den letzten Jahren nur ein bis zwei Kilometer pro Jahr wirklich auch erhöht." Dabei hat Hamburg mehr als 100 Kilometer Deiche, die bis Mitte des Jahrhunderts ausgebaut werden sollen. In den Vier- und Marschlanden müsse der Bau der Schöpfwerke beschleunigt werden, um zukünftige Hochwassergefahren abzuwehren, so Mohrenberg.
Kritik der Opposition
Stephan Jersch von der Linken warf SPD und Grünen vor, nicht konsequent genug zu sein. Ihre Klimaziele würden sie sich mit Projekten wie der A26-Ost selber wegreißen. Stephan Gamm (CDU) meinte, SPD und Grüne würden bei ihrer Klimapolitik die wirtschaftlichen Faktoren außer Acht lassen und nannte als Stichworte die explodierenden Energiekosten und die Abwanderung der Wirtschaft. Ambitionierte Ziele seien zwar wichtig, aber sie müssten auch realistisch bleiben. Die AfD warf den Grünen "Angstmacherei" vor. Der Abgeordnete Thomas Reich sprach "vom Märchen vom Klimawandel".