Bürgerinitiative kritisiert: Zu wenig barrierearme Hafenfähren
Barrierearmer öffentlicher Nahverkehr - darauf sind viele Menschen angewiesen. Im Hamburger Stadtteil Finkenwerder hat sich die Bürgerinitiative ForumFähreFinkenwerder lange für den Einsatz barrierearmer Hafenfähren eingesetzt. Zwei sind jetzt in Betrieb - aber selten auf der Linie 62.
Ob sie mit Rollator, Rollstuhl oder Kinderwagen unterwegs sind - viele Menschen sind in Finkenwerder auf die barrierearmen Fähren angewiesen. Melanie Sandrock sitzt im Rollstuhl und pendelt zu ihrem Arbeitsplatz nach Hammerbrook. Fast nie sind die neuen barrierearmen Fähren "Neuland" und "Finkenwerder" auf der Linie 62 unterwegs.
Rollstuhlfahrerin kommt auf alten Fähren nicht in den Innenraum
Für die Pendlerin im Rollstuhl ist es auf den älteren Fähren aber oft schwierig überhaupt erst an Bord zu gelangen. Sandrock: "Und dann muss ich leider draußen bleiben, weil da eine steile Treppe ist, die in den Innenraum führt. Da komme ich einfach nicht runter mit dem Rollstuhl, ich sitze eine halbe Stunde in der Kälte." Auf den neuen Fähren ist der Innenraum für sie erreichbar, die Einstiegsrampen sind länger und flacher.
"Wir fühlen uns im Regen, beziehungsweise in der Kälte stehen gelassen", ärgert sich Christina Röder von der Bürgerinitiative ForumFähreFinkenwerder, bei der auch Melanie Sandrock engagiert ist.
HADAG: Beeinträchtigte Menschen können auf allen Fähren mitfahren
Der Betreiber der Hamburger Hafenfähren, die HADAG, teilte mit, dass die beiden neuen Fähren aktuell vor allem im Airbus-Werksverkehr fahren, weil die Schiffsführerinnen und Schiffsführer dort viele Manöver fahren müssen und sie sich dort am besten mit ihnen vertraut machen können. Aus HADAG-Sicht können beeinträchtige Menschen aber auf allen Fähren der Flotte mitfahren.