Bildungsbarometer: Hamburger bewerten Schulen vergleichsweise gut
Das ifo Institut für Wirtschaftsforschung lässt jedes Jahr bundesweit Menschen zur Bildungspolitik befragen. Auch die Schulen werden dabei bewertet. In Hamburg ist das Ergebnis vergleichsweise gut, in den anderen norddeutschen Ländern schlechter.
Die Deutschen bewerten die allgemeinbildenden Schulen in ihrem jeweiligen Bundesland im Schnitt als mittelmäßig. Das geht aus dem am Dienstag in München veröffentlichten ifo Bildungsbarometer 2024 hervor. Demnach erhalten die deutschen Schulen im bundesweiten Schnitt die befriedigende Schulnote 3,01. Dabei gibt es allerdings deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern.
Bewertung der Schulen: Hamburg auf Platz zwei
In Hamburg bewerten die Bürgerinnen und Bürger die allgemeinbildenden Schulen vergleichsweise gut. Bundesweit belegt Hamburg mit der Durchschnittsnote 2,92 den zweiten Platz. Den Spitzenplatz hat Bayern (2,77) inne, den letzten Platz Bremen (3,50). Nur wenig besser schneiden Thüringen und Sachsen-Anhalt ab (jeweils 3,17). Auch die norddeutschen Bundesländer Niedersachsen (3,08), Mecklenburg-Vorpommern (3,13) und Schleswig-Holstein (3,14) belegen hintere Plätze im Vergleich der Bundesländer.
Mehr als jede und jeder Dritte gibt den Hamburger Schulen die Schulnote eins oder zwei. 40 Prozent verteilen die Note drei. Annähernd jeder Vierte gibt die Note vier, fünf oder sechs. Die Frage lautet: "Welche Schulnote würden Sie den allgemeinbildenden Schulen in Ihrem Bundesland geben?"
In Hamburg größte Zustimmung zu Ganztagsschulen
Gespalten sind die Meinungen zu Ganztagsschulen. In Rheinland-Pfalz und Bayern ist die Zustimmung mit 44 und 47 Prozent am geringsten, in Hamburg mit 65 Prozent am höchsten.
Schulbehörde sieht sich bestätigt
Die Hamburger Schulbehörde sieht sich durch die Ergebnisse der Befragung in ihrem Kurs bestätigt, beispielsweise was die stark gestiegenen Bildungsausgaben angeht. Oder die Stärkung der Basiskompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Außerdem sei in Hamburg bereits Vieles an Reformen verwirklicht worden, was den Menschen laut Umfrage wichtig ist: Beispielsweise die Ganztagsschule oder der verpflichtende Sprachtest mit viereinhalb Jahren.
Negative Auswirkungen durch Lehrkräftemangel befürchtet
Als problematisch werden laut Bildungsbarometer in allen Bundesländern Lehrkräftemangel, Unterschiede im familiären Hintergrund, Migration, politische Polarisierung und wirtschaftliche Entwicklung gesehen. 79 Prozent der Deutschen befürchten demnach durch den Lehrkräftemangel negative Auswirkungen auf künftige Schülerleistungen. Eine Zwei-Drittel-Mehrheit denkt, dass zunehmende familiäre Unterschiede die schulischen Leistungen negativ beeinflussen werden und rund 65 Prozent erwarten, dass sich Migration und politische Polarisierung negativ auf das schulische Abschneiden der Schülerinnen und Schüler auswirken werden.
Mehr als 9.700 Menschen befragt
Das Bildungsbarometer ist eine Meinungsfrage, die 2024 zum elften Mal erhoben wurde. Sie setzt sich mit der Bildungspolitik auseinander. Die Ergebnisse sind den Angaben zufolge repräsentativ für die deutsche Bevölkerung zwischen 18 und 69 Jahren. Für das ifo Bildungsbarometer 2024 wurden den Angaben zufolge vom 19. April bis 5. Juni insgesamt 9.739 Menschen online befragt.