Bilanz: 2024 mehr Blindgänger in Hamburg entschärft als im Vorjahr
In Hamburg gehört es fast zum Alltag: Bei Bauarbeiten werden noch immer Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gesucht und auch gefunden. In diesem Jahr waren es besonders viele.
Insgesamt 17 Mal musste der Kampfmittelräumdienst der Hamburger Feuerwehr 2024 ausrücken und Blindgänger entschärfen. Das war deutlich über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre - der liegt normalerweise bei elf Fliegerbomben. 2023 mussten neun Bomben entschärft werden, 2022 waren es zwölf. Noch immer sollen mehrere Tausend Fliegerbomben im Boden oder in den Gewässern in Hamburg liegen.
Größerer Einsatz wegen Bombe auf Steinwerder
Ein Einsatz war dabei besonders gefährlich für den Kampfmittelräumdienst: Mitte Mai hatte ein Bagger auf Steinwerder eine britische Fliegerbombe aus der Erde gehoben. Weil sie einen chemischen Zeitzünder hatte, bestand akute Explosionsgefahr. Eine planmäßige Entschärfung war nicht mehr möglich, eine kontrollierte Sprengung der Bombe hätte große Schäden in der Umgebung bedeutet. Der Kampfmittelräumdienst entschied daraufhin, nur den Zünder aus der Bombe herauszusprengen. Dies gelang auch ohne, dass die Bombe dabei mitdetonierte.
Die Polizei richtete eine Flugverbot- und Sperrzone ein - darin lagen auch die beiden Stage-Musicaltheater. Um die Druckwellen bei der Detonation abzufangen, stellte die Feuerwehr zwei Wassercontainer auf und sprengte darin die Fliegerbombe.
Tausende Evakuierte im Schanzenviertel
Im Oktober sorgte der Fund einer Fliegerbombe im Schanzenviertel für Aufregung. Tausende Menschen mussten den Bereich rund um den Fundort verlassen.