Fliegerbombe im Hamburger Schanzenviertel entschärft
Ein Großeinsatz im Hamburger Schanzenviertel zur Entschärfung eines Blindgängers aus dem Zweiten Weltkrieg ist beendet. Wie die Feuerwehr gegen Mitternacht auf der Plattform X mitteilte, konnte die Bombe entschärft werden. Zuvor war am Samstagabend ein Teil des Viertels evakuiert worden.
Der etwa 250 Kilogramm schwere Sprengkörper wurde bei Sondierungsarbeiten auf dem Gelände der Grundschule Sternschanze in der Altonaer Straße gefunden. Der Kampfmittelräumdienst legte einen Sperrbereich von 300 Metern rund um den Fundort fest, der evakuiert werden sollte. Nach Angaben der Feuerwehr waren etwa 5.000 Menschen betroffen, die dort wohnen. Auch ein Seniorenheim musste evakuiert werden. Der Warnbereich um die Fundstelle betrug 500 Meter. Auch für diesen Bereich galt ein grundsätzliches Betretungsverbot.
Polizei appellierte: Schanzenviertel meiden
Feuerwehr und Polizei riefen dazu auf, das Schanzenviertel zu meiden. "Wir bitten alle, die auf dem Weg ins Schanzenviertel sind, umzukehren oder sich gar nicht erst auf den Weg zu machen", hatte die Polizei am Abend beim Kurznachrichtendienst X geschrieben. Das Schanzenviertel ist ein beliebtes Ziel zum Ausgehen am Wochenende. Gegen 23.30 Uhr twitterte die Feuerwehr, dass die Evakuierung abgeschlossen sei. Schon etwa eine halbe Stunde später war die Fliegerbombe entschärft.
220 Menschen nutzen Notunterkunft in der Max-Brauer-Allee
Wegen der Straßensperrungen kam es im Bereich des Schanzenviertels zu Staus. Die U-Bahn-Linie 3 fuhr nicht mehr zwischen den Stationen Schlump und St. Pauli. Für die U2 fiel der Haltepunkt Schlump vorerst weg. Für die Anwohnerinnen und Anwohner, die ihre Häuser verlassen mussten, war eine Notunterkunft im Gymnasium Allee an der Max-Brauer-Allee eingerichtet worden. Etwa 220 Menschen nutzten diese, wie ein Sprecher der Hamburger Feuerwehr am Sonntagmorgen NDR 90,3 sagte.
Auch Hochzeitsgesellschaft von Evakuierung betroffen
Zahlreiche Partygänger wurden im Schanzenviertel an gesperrten Straßen von Polizistinnen und Polizisten gebeten, umzukehren. Auch eine Hochzeitsgesellschaft in den Schanzenhöfen war betroffen: Sie musste die Gaststätte, in der gefeiert wurde, verlassen und sich eine andere Location suchen. Die Rote Flora sagte vorsorglich eine Veranstaltung ab, auch wenn das Kulturzentrum selbst nicht im Warnradius lag. Viele Anwohnerinnen und Anwohner, die ihre Wohnungen wegen der Entschärfung verlassen mussten, kamen bei Freunden unter oder suchten eine der zahlreichen Gaststätten in der Nähe auf, um die Zeit zu überbrücken.