Auseinandersetzungen bei Pro-Palästina-Demo in Hamburg
Spontane pro-palästinensische Demonstrationen in Hamburg bleiben verboten. Die Versammlungsbehörde hat die Regelung jetzt bis einschließlich kommenden Mittwoch verlängert. Allerdings halten sich nicht alle daran. In St. Georg kam es am Samstagnachmittag zu Auseinandersetzungen bei pro-palästinensischen Versammlungen.
Zunächst beteiligten sich etwa 70 Menschen an einer nicht angemeldeten Kundgebung. Die Teilnehmenden schwenkten palästinensische Fahnen und riefen Slogans wie "Free, free palestine". Die Polizei löste die Kundgebung auf.
Drei verletzte Polizisten
Doch nur wenige Minuten nach Ende der Demo tauchte eine wesentlich größere Menschenmenge auf, die Polizei sprach von rund 500 Demonstrierenden. Diesmal wurden die Beamten und Beamtinnen mit Flaschen und Steinen angegriffen. Die Einsatzkräfte reagierten mit Pfefferspray, um die Versammlung aufzulösen. Bei den Auseinandersetzungen wurden drei Beamte verletzt, einer von ihnen wurde im Krankenhaus behandelt.
Offenbar islamistische Symbole bei zweiter Demo
Ein Reporter berichtete, dass bei der zweiten Kundgebung islamistische Symbole zu sehen waren. Bei den Teilnehmern habe es sich ausschließlich um Männer gehandelt, die sich am Ende wie auf ein Kommando hin gleichzeitig zurückgezogen hätten. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz, die Beamten und Beamtinnen standen auf dem Steindamm und am Hansaplatz.
Ermittlungen und 20 Strafverfahren nach Demo
Die Polizei ermittelt jetzt, inzwischen wurden 20 Strafverfahren eingeleitet - unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs, Körperverletzung und Verstößen gegen das Versammlungsgesetz. Die seit dem 15. Oktober geltende Allgemeinverfügung, die spontane pro-palästinensische Demonstrationen untersagt, war zuvor erneut verlängert worden. Verboten sind demnach Versammlungen, die inhaltlich einen Bezug zur Unterstützung der islamistischen Hamas oder deren Angriffen auf das Staatsgebiet Israels aufweisen.