Arbeiten am Hamburger Flughafen sorgen für nächtlichen Lärm
Die Anwohnerinnen und Anwohner des Hamburger Flughafens sind in Sachen Lärm einiges gewohnt. Aktuell ist es aber auch nachts lauter als gewohnt - und daran sind Bauarbeiten Schuld.
Die Start- und Landebahnen des Hamburg Airport sind stellenweise schon rund 60 Jahre alt und müssen nun abgefräst und erneuert werden. Seit einer Woche wird die oberste Deckschicht der Start- und Landebahn Niendorf/Langenhorn erneuert. Diese Arbeiten finden tagsüber statt. In dieser Zeit starten und landen die Flieger dann auf der anderen Bahn - zwischen Groß Borstel und Norderstedt.
Arbeiten müssen nachts durchgeführt werden
Allerdings muss auch dort, wo sich beide Bahnen kreuzen, neu asphaltiert werden. Das geht natürlich nur dann, wenn keine Flugzeuge im Anflug sind - also in der Nacht. Bis zum nächsten Morgen muss dann alles wieder in einem Zustand sein, dass wieder Maschinen starten und landen können. Wie bei einem Puzzle werden darum immer nur kleinere Rechtecke aufgefräst und frisch asphaltiert. Die aktuellen Bauarbeiten laufen nach Plan und werden wohl noch bis zum 28. Juni andauern, teilte der Flughafen am Dienstag mit.
Nach den Ferien sind Niendorf und Langenhorn betroffen
Die Erneuerung der obersten Deckschicht der Start- und Landebahn Norderstedt/Alsterdorf wird dann voraussichtlich vom 30. August bis 27. September erfolgen. In diesem Zeitraum sollen alle Flüge dann über Niendorf und Langenhorn starten.
Insgesamt müssen rund 1,8 Kilometer Asphalt austauscht werden, von der Breite her entspricht das etwa einer 16-spurigen Autobahn. 20.000 Tonnen Asphalt werden alles in allem aufgebracht.
Keine Verspätungen durch die Bauarbeiten
Zu Verspätungen im Flugplan kommt es durch die Arbeiten bisher nicht. Dass Pisten für Wartungs- und Bauarbeiten vorübergehend gesperrt werden müssen, ist auch nicht ungewöhnlich, auch wenn die Arbeiten dieses Mal länger dauern als nur ein paar Tage.
Größere Militärübung könnte mit Nachtflugverbot kollidieren
Spannend wird es aber, wenn ab dem 12. Juni die Militärübung "Air Defender 23" beginnt. Dann sollen auch Teile des norddeutschen Luftraums gesperrt werden und zivile Flugzeuge müssen Umwege fliegen. Ob darum am Hamburger Flughafen die Nachtruhe aufgeweicht wird, ist laut Wirtschaftsbehörde noch nicht entschieden. Andere deutsche Flughäfen haben aber schon geregelt, dass dann auch bis weit nach Mitternacht gestartet und gelandet werden darf.