Ankunftszentrum für Geflüchtete zieht um: Infoabend für Anwohner
Wenn Geflüchtete nach Hamburg kommen, dann ist ihre erste Anlaufstelle bislang das Ankunftszentrum in Rahlstedter Ortsteil Meiendorf. Doch die Mietverträge dort enden bald. Das Ankunftszentrum soll deswegen nach Wandsbek umziehen. Am Mittwochabend gab es eine Info-Veranstaltung für Anwohnende und Interessierte.
Mehr als 120 Menschen kamen in den Bürgersaal in Wandsbek. Vertreter der Sozialbehörde, des städtischen Unterkunftsbetreibers Fördern & Wohnen und des Bezirks stellten die aktuelle Planung für den neuen möglichen Standort des Ankunftszentrums vor: Auf dem Gelände, das früher von der Telekom genutzt wurde, soll ab Ende 2026 das neue Ankunftszentrum mit 1.300 Plätzen hinziehen.
Besserer Standard für Geflüchtete
Es soll laut Amt für Migration einen besseren Standard bieten als das Zentrum in Rahlstedt, außerdem soll es mehr Privatsphäre und einen besseren Schutz vulnerabler Gruppen geben. Momentan verhandelt die Stadt mit dem Eigentümer. So lange die Planung läuft, soll der Parkplatz des Geländes ab kommendem Jahr für eine Folgeunterkunft mit bis zu 160 Plätzen genutzt werden.
Anwohner klagen möglicherweise
Die Besucher und Besucherinnen des Infoabends hatten viele Fragen und waren überwiegend kritisch. Einige Teilnehmende wollen nach eigenen Angaben Klagemöglichkeiten gegen das gesamte Vorhaben prüfen.
Denkmalgeschütztes Gebäude steht seit Jahren leer
Beim geplanten neuen Ankunftszentrum handelt es sich um das ehemalige Telekom-Gebäude an der Walddörferstraße, das schon seit Jahren leer steht. Früher war dort ein Fernmeldeamt untergebracht. Gebaut wurde der Gebäudekomplex 1926 bis 1928 von Fritz Höger als Zigarettenfabrik. Er steht heute unter Denkmalschutz. Das bisherige Ankunftszentrum in Meiendorf war im Mai 2016 eröffnet worden. Alle für Asylverfahren zuständigen Dienststellen sind dort unter einem Dach.
Laut der Sozialbehörde ist mehr Platz für die Unterbringung von Geflüchteten nötig, weil noch immer viele Asyl- und Schutzsuchende nach Hamburg kommen. Im Mai waren es mehr als 1.300 Menschen, im vergangenen Jahr waren es insgesamt knapp 23.000.