Anfeindungen und Beschimpfungen auch im Hamburger Wahlkampf
Hamburger Politiker und Politikerinnen verurteilen die tätlichen Angriffe auf einen SPD-Politiker in Sachsen. Auch sie berichten über verbale und tätliche Angriffe im Hamburger Wahlkampf.
40 Plakate habe sie rund um den Altonaer Bahnhof und in Ottensen aufgestellt, berichtet Emelie Böversen, die CDU-Kandidatin für den Wahlkreis Ottensen. Nur zwei davon seien noch unbeschädigt. Ihre Plakate seien reihenweise abgerissen, aufgeschlitzt oder mit Beleidigungen überschmiert worden, so die 25-Jährige.
Zerstörte Plakate, aber auch Beschimpfungen, das erlebten auch Grünen-Politiker und -Politkerinnen im Wahlkampf, sagte die Landesvorsitzende Maryam Blumenthal. Beleidigungen und Hasskommentare bei Social Media hätten stark zugenommen, so auch die SPD.
Am Wahlkampfstand angespuckt
Hate-Speech und Plakat-Vandalismus - auch die Linkspartei ist davon betroffen. Persönliche Übergriffe hat die FDP-Europaabgeordnete und Spitzenkandidatin Svenja Hahn schon erlebt: "Ich selbst bin auch schon mal an einem Wahlkampfstand angespuckt worden. Das ist eine Verrohung der politischen Kultur, die wir nicht hinnehmen dürfen."
Und AfD-Fraktionsschef Dirk Nockemann bestätigt: "Wer für die AfD in Hamburg antritt, der muss mit Übergriffen rechnen." Erst vor drei Tagen war ein Wahlkampfstand der Partei im Billstedt-Center von mehreren Unbekannten attackiert worden.
Gemeldete Straftaten: Sachbeschädigungen, Beleidigung und Bedrohung
Nach Angaben der Innenbehörde hat es in diesem Jahr bisher 15 gemeldete Straftaten gegenüber Politikern und Poltikerinnen gegeben. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 88. Häufig handele es sich dabei um Sachbeschädigungen, Beleidigung und Bedrohung.