Noderelbbrücke in Hamburg © Screenshot
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AUDIO: Norderelbbrücke in Hamburg: Untersuchungen abgeschlossen (1 Min)

A1 in Hamburg: Verkehrssituation an der Norderelbbrücke entspannt sich

Stand: 13.09.2024 16:04 Uhr

Die Norderelbbrücke in Hamburg mit der A1 ist am Donnerstag zum Teil gesperrt worden. Am Freitag wurde es noch enger, weil zeitweise mehrere Spuren dichtgemacht wurden. Hintergrund ist die Untersuchung eines Schadens.

Inzwischen ist die Norderelbbrücke bis auf eine Spur in Richtung Süden wieder komplett befahrbar. Allerdings bleibt sie vorsorglich für Großraum- und Schwertransporte über 40 Tonnen gesperrt. Am Freitagvormittag wurden an der Brücke in großer Höhe Schweißnähte und alte Bleche überprüft. Dafür wurde ein Gerüst am Brückenpylon aufgestellt - einem Bauteil, an dem die Seile der Brücke befestigt sind.

Kilometerlange Staus am Freitagmittag

Wie schlimm der Schaden ist, kann noch nicht gesagt werden. Eine Auswertung der Prüfung liegt laut Autobahn GmbH voraussichtlich erst in ein bis zwei Wochen vor. Fest steht bisher nur, dass es im Tragwerk der Brücke einen Riss gibt. Wegen der Sperrungen auf der Norderelbbrücke staute sich der Verkehr am Freitag zeitweise in beiden Richtungen auf bis zu zehn Kilometern. Auch am Donnerstag hatte es lange Staus gegeben.

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Lieber im Homeoffice bleiben

Die Autobahn GmbH hatte betroffene Pendlerinnen und Pendlern gebeten, am Freitag möglichst im Homeoffice zu arbeiten und unnötige Fahrten zu vermeiden. Ein Ausweichen auf das Stadtgebiet sei aufgrund umfangreicher Baumaßnahmen im Stadtgebiet und einer bereits hohen Verkehrsbelastung nicht zu empfehlen.

Probleme gab es am Freitag auch auf der A7. In Höhe Waltershof war am frühen Morgen ein Lastwagen in eine Baustelle gefahren. In Fahrtrichtung Süden war die Autobahn deswegen bis zum Mittag zwischen Volkspark und Waltershof gesperrt.

"Keine akute Gefahr in Verzug"

Der Schaden an der Norderelbbebrücke war bereits Ende Juli bei einer Routineuntersuchung entdeckt worden. Brückenbau-Experten hätten auch festgestellt, dass die Brücke nicht sofort gesperrt werden müsse, so Carsten Butenschön von der Autobahn GmbH: "Es ist keine akute Gefahr in Verzug, aber wir müssen jetzt tätig werden."

Ähnlichkeiten zur eingestürzten Carolabrücke in Dresden gibt es laut Butenschön nicht: "Es ist eine komplett andere Brücke. In Dresden ist es eine Spannbeton-Brücke und hier ist es eine reine Stahlbrücke. Die haben also überhaupt nichts miteinander zu tun."

Aufnahme der teilweise eingestürzten Carolabrücke in Dresden. © IMAGO / Frank Bienewald
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Täglich bis zu 20 Schwerlasttransporte

Von der Sperrung der Norderelbbrücke für Großraum- und Schwerlasttransporte betroffen sind Lastwagen mit einem Gesamtgewicht über 40 Tonnen. Sie sind damit schwerer als die üblichen Gespanne und Sattelzüge. Solche Transporte müssen bei der Polizei angemeldet werden. Über die Norderelbe fahren nach Angaben der Autobahn GmbH täglich zwischen 2 und 20 dieser besonders schweren Transporter. Als Ausweichrouten kommen nun die Hamburger Elbbrücken (A255) und die Elbbrücke in Geesthacht im Zuge der B404 in Betracht.

136.000 Fahrzeuge täglich auf der Norderelbbrücke

Brückenbauwerke werden den Angaben zufolge alle sechs Jahre einer Hauptuntersuchung unterzogen. Alle drei Jahre gibt es eine einfache Prüfung. Dabei wird die Konstruktion auf Schäden untersucht und diese werden mit den zuletzt aufgenommenen Schäden verglichen. Außerdem soll festgestellt werden, ob Sanierungsmaßnahmen oder verkehrslenkende Maßnahmen notwendig sind. Über die A1 im Bereich der Norderelbbrücke rollen täglich rund 136.000 Fahrzeuge. Etwa 21 Prozent davon sind Lastwagen. Damit zählt der Autobahnabschnitt zu den meistbefahrenen Straßen in Deutschland.

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Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal 18:00 Uhr | 13.09.2024 | 15:00 Uhr

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