Sonntagsstudio
Sonntag, 19. Mai 2024, 20:00 bis
22:00 Uhr
Mit ihrem zweiten Roman zeigt Ronya Othmann, was für eine bedeutende Schriftstellerin sie ist. "Vierundsiebzig" ist, so die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, ein "Meilenstein der literarischen Genozidforschung", ein Zeugnis vom Genozid des IS an den Jesiden, konkret vom 74. Pogrom, das die Jesiden in ihrer Geschichte erleiden mussten, eine Verheerung aus Mord und Vergewaltigung im Jahr 2014 im Nordirak. Zugleich handelt es sich bei diesem Buch um die innere Spurensuche einer Autorin, die selbst jesidische Wurzeln hat und merkt, wie sie das Schreiben verändert. "Der Roman ist nicht fiktiv", sagt Ronya Othmann: "Ich hätte mir das, was ich gesehen und gehört habe, nicht ausdenken können."
Moderation: Lisa Kreißler
Aufzeichnung einer Veranstaltung vom 18. April 2024 im Literaturhaus in Hannover.