"Vulnerabel" heißt verwundbar, verletzlich. Ein relativ neuer Begriff, etabliert in der Corona-Pandemie. So segensreich es scheint, die Vulnerabilität von Mitgliedern gesellschaftlicher Gruppen sichtbar zu machen, wirft er doch auch Fragen auf: Unterbinden angebliche "Tabus" nicht den offenen Diskurs? Was sagt es über die Verfasstheit einer Gesellschaft, wenn sie sensibel genug ist, Verletzlichkeit anzuerkennen – zugleich aber dazu tendiert, Menschen gegensätzlicher Ansicht moralisch abzuwerten? Wie vulnerabel wollen und können wir überhaupt sein? Diese Fragen diskutieren wir u.a. aus philosophischer, juristischer und historischer Perspektive.