Jazz – Round Midnight
Dienstag, 20. Dezember 2022, 23:30 bis
00:00 Uhr
Eine Sendung von Sarah Seidel
Der Trompeter Clark Terry - mehr als 70 Jahre aktives Jazzmusikerleben
Bei rund 900 Albumaufnahmen von der frühen Phase des Jazz bis in die jüngere Zeit dabei gewesen zu sein, kann einen Musiker schon mit Stolz erfüllen. Clark Terry gilt als einer der meistaufgenommenen Trompeter der Jazzgeschichte. Als er im Dezember 1920 in St. Louis geboren wurde, war der Jazz noch ein junges musikalisches Genre. In East St. Louis war der sechs Jahre jüngere Miles Davis aufgewachsen, der sehr viel von Clark Terry über die Trompetentechnik gelernt hat.
In einer Militärband der Navy verbrachte Clark Terry die Jahre zwischen 1942 und 1945, danach spielte er in den großen Swing-Bands der damaligen Zeit - u.a. bei Lionel Hampton und Count Basie. Im Orchester von Duke Ellington wurde Clark Terry bekannt, bei ihm saß er von 1951 bis 1959 im Bläsersatz. Auch in der Band von Quincy Jones, der wie Miles Davis einst sein Trompetenschüler gewesen war, spielte er eine Zeit lang und tourte mit ihm durch Europa. Ein Musiker des Swing, des Bebop und des Hardbop mit einer fantastischen Technik. Als Bandleader von Combos und Bigbands war er ein gern gesehener Gast auf Konzertbühnen in den USA und Europa.
Mentor, Spaßvogel und Erfinder des "Mumbling"
Clark Terry arbeitete ein Jahrzehnt lang beim Fernsehen und trat regelmäßig mit der Hausband der beliebten amerikanischen "Tonight-Show" auf. Er war Mentor für etliche jüngere Jazzmusiker und mit Leib und Seele Lehrer, der sich mit großem Herzen und viel Humor Freunde machte. Seine spezielle Scat-Technik "Mumbling" wurde zu seinem Markenzeichen.
Arne Reimer hat Clark Terry 2012 zuhause in Pine Bluff in Arkansas besucht und ihn dort 91-jährig und schon sehr krank im Bett liegend angetroffen. Im Februar 2015 ist Clark Terry gestorben. Mehrere Bücher über ihn sind veröffentlicht worden, zusammen mit seiner Frau hat er seine Autobiografie verfasst, deren Vorwort von Quincy Jones stammt. Dazu kamen Dokumentarfilme über sein Leben. Clark Terrys Lebensmotto: "Keep On Keepin' On".