Live aus der Staatsoper Hamburg
Sonntag, 29. Oktober 2023, 17:50 bis
20:00 Uhr
Es war ihr endgültiger internationaler Durchbruch: Als die litauische Sopranistin Asmik Grigorian 2018 bei den Salzburger Festspielen die Titelpartie in der "Salome" von Richard Strauss sang, war sie über Nacht ein Weltstar. Die Salome ist eine extrem knifflige Partie, sängerisch hoch anspruchsvoll, sie braucht ein großes stimmliches Volumen und exzellente Vokaltechnik. Aber gleichzeitig geht es um eine junge Frau, die den Herrscher Herodes mit ihrem erotischen "Tanz der sieben Schleier" fast um den Verstand bringt und als Gegenwert dafür den Kopf des Propheten Jochanaan fordert.
Idealbesetzung der "Salome"
Asmik Grigorian ist eine Idealbesetzung für diese Partie. Sie ist risikofreudig, nennt sich selbst auch mal "Miss Emotion". Als Sängerin und Darstellerin gibt sie 200 Prozent auf der Bühne, gerade wurde sie mit dem Opus Klassik als "Sängerin des Jahres" ausgezeichnet. Jetzt singt sie die "Salome" an der Staatsoper Hamburg in einer Neuinszenierung von Dmitri Tcherniakov. Am Pult steht Kent Nagano.
"Schon als ich die Salome zum ersten Mal einstudiert habe, dachte ich sofort: Das kann ich eigentlich jeden Tag singen", erzählt Asmik Grigorian. "Die Rolle ist anspruchsvoll, aber gleichzeitig fühle ich mich damit sehr wohl. Und wir haben ja alle verschiedene Instrumente und Körper. Für mich ist es mit der Salome fast anders herum als bei anderen: Wenn ich mich stimmlich oder technisch mal nicht so wohl fühle, dann gehe ich zur Salome zurück, um wieder meine Mitte, meine Stimme zu finden. Ich habe an jedem einzelnen Ton der Partie intensiv gearbeitet, ganz präzise. Und deswegen habe ich sie immer in meinem Körper."
NDR Kultur überträgt die Premiere live ab 17:50 Uhr.
Moderation: Friederike Westerhaus