neue musik
Dienstag, 10. Januar 2023, 21:00 bis
22:00 Uhr
Inspiration sei eine Sache von "Sich Hinsetzen und Nachdenken", sagt HK Gruber. Jahrzehntelang komponierte er in den Abendstunden oder an seinen freien Tagen, tagsüber probte er als Kontrabassist im Orchester.
Sich Hinsetzen und Nachdenken
"Danach bin ich nach Haus‘ und hab die Ohren ausgeschüttelt. Und hab dann versucht, die Musik, die ich untertags gespielt hab‘, zu vergessen, um zu meiner zu finden. Und dieser Prozess hat dann oft bis vier Uhr in der Früh gedauert. Dadurch hab‘ ich mir gefühlt ein Schlafdefizit von 25 Jahren eingehandelt." Scherzt HK Gruber. Durch seine Arbeit im Radiosinfonieorchester Wien war HK Gruber als Komponist unabhängig. Ihm war es wichtig, seine "eigene" Musik zu schreiben, Musik, die "ohne Einführungstext" zu verstehen ist.
Verständliche Musik ohne Einführungstext
Mit vertrauten Klängen und Humor wollte er einen leichteren Zugang schaffen, mischte moderne Kompositionstechniken mit Traditionen der Klassik und mit Volkstümlichen und Kabarett. "Ich bin auch bis heute nicht ohne weiteres kompatibel mit Festivals neuer Musik, weil ich den Klischees, den Erwartungen eines Publikums, das in erster Linie an neuer Musik orientiert ist, nicht ohne jede Voraussetzung entsprechen kann." Sagt Gruber.
Neoromantisch, neotonal, neoexpressionistisch, neuwienerisch
"Neoromantisch", "neotonal", "neoexpressionistisch", "neuwienerisch" sind Begriffe, die man oft im Zusammenhang mit seinem Stil hört und liest. Strawinsky, der frühe Schönberg, Berg und vor allem Kurt Weill und Hanns Eisler haben seinen Stil beeinflusst: Komponisten, deren Werke HK Gruber auch als Dirigent namhafter Orchester selbst häufig aufführt.
Anlässlich seines 80. Geburtstags "zeichnen" wir in der Sendung ein musikalisches Portrait vom "Gesamtkunstwerker" HK Gruber mit Aufnahmen seiner Werke, mit Aufnahmen von ihm als Dirigenten und Chansonnier.
Eine Sendung von Chantal Nastasi.