neue musik
Dienstag, 26. September 2023, 21:00 bis
22:00 Uhr
Auf mehr als 25 Jahre kann das renommierte Streichquartett Karol Szymanowski bereits zurückblicken. Seine Mitglieder aus Polen und der Ukraine haben eine gemeinsame Doppel-Mission: osteuropäische Komponisten in den Fokus stellen und das Streichquartett in den Vordergrund heben. Deshalb bestehen ihre Programme häufig aus kammermusikalischen Werken von Penderecki, Weinberg, Gubaidulina und Lutosławski.
Schwerpunkt Schnittke
Beim diesjährigen Internationalen Musikfest Hamburg in der Elbphilharmonie stand der Komponist Alfred Schnittke im Mittelpunkt, der für das Szymanowski Quartet ebenso in diese Reihe fällt. Der deutsch-russische Komponist wurde in Engels geboren, studierte und wirkte lange Zeit als Dozent am Moskauer Konservatorium. Seine Spezialität: der liebevolle Blick auf die Musikgeschichte und die Würdigung großer Komponisten vor seiner Zeit. In Form von Zitaten tauchen diese häufig in seinen eigenen Werken auf. Sein eigener Stil entsteht durch die Vermischung von Traditionellem und A-Tonalem, meist mit einem zeitlosen Ergebnis. Bei ihrem Konzert mit Pianist Michail Lifits im Mai 2023 spielte das Quartett aber nicht nur Werke von Schnittke.
Grenzenüberschreiten mit Gustav Mahler
Ganz im Geiste ihres Vorbildes Karol Szymanowski überschreitet auch das vierköpfige Ensemble häufig Grenzen. Und so setzten sie neben Alfred Schnittke auch ein kammermusikalisches Werk von Gustav Mahler. Denn: "...von allen Komponisten der vergangenen Epochen spüre ich die engste Verwandschaft mit Mahler.". So Schnittke, der mit Mahler gemeinsam hat, dass sie beide sowohl in Hamburg als auch Wien lebten und sich trotzdem "heimatlos" fühlten. Welche weiteren Ähnlichkeiten die beiden Komponisten haben, hören Sie neben dissonanten Klängen, bekannten Zitaten und osteuropäischen Tönen in der "neuen musik" auf NDR Kultur.
Eine Sendung von Helene Conrad.