NDR Radiophilharmonie
Donnerstag, 17. März 2022, 20:00 bis
22:00 Uhr
Aufgrund von Corona-Verdachtsfällen unter den Mitgliedern der NDR Radiophilharmonie muss die Live-Übertragung des Konzertes der NDR Radiophilharmonie mit Francesco Piemontesi und Fabien Gabel heute leider entfallen. Stattdessen haben wir eine weitere Folge unserer Reihe "Meine Geschichte" mit Mitgliedern der NDR Radiophilharmonie für Sie, heute mit der Klarinettistin Susanne Geuer, seit 2018 im Orchester. Das Gespräch wurde Anfang Februar aufgezeichnet.
Die Klarinettistin Susanne Geuer hat bei Johannes Peitz in Hannover studiert, dadurch kannte sie auch schon früh die NDR Radiophilharmonie aus der Nähe. Als eine Stelle frei wurde, war klar, dass sie sich bewerben würde. Es hat geklappt, noch während des Studiums. Seit 2018 ist Susanne Geuer Mitglied und spielt zweite Klarinette, wenn nicht gerade die höhere Es-Klarinette verlangt ist, ihre Zuständigkeit. Inzwischen hat sie das Bachelor-Studium in Hannover beendet und ein Master-Studium an der Hanns-Eisler-Musikhochschule in Berlin aufgenommen, um auch das solistische Repertoire noch weiter zu vertiefen.
Gustav Mahler in einer beeindruckenden reduzierten Fassung
Lange konnte Susanne Geuer bisher nicht das "normale" Radio-Sinfonieorchester-Leben genießen, bald wurde der Große Sendesaal in Hannover renoviert und nicht rechtzeitig fertig, so dass das Neujahrskonzert 2020 mit Martha Argerich in den Kuppelsaal verlegt werden musste. Unmittelbar danach begann die Zeit mit Corona. In der Sendung erzählt Susanne Geuer, warum sie das Doppelkonzert für zwei Klaviere von Francis Poulenc ausgewählt hat, schwärmt von der funkensprühenden wienerischen Glückseligkeit in der Rosenkavalier-Suite von Richard Strauss und lenkt die Aufmerksamkeit dann auf Gustav Mahler. Dessen "Lied von der Erde" wurde in einer Kammer-Fassung aufgeführt, aber, so Susanne Geuer, da verliere sich wenig von dem Original, weil man stattdessen Kammermusik machen könne und die Stimmen sehr viel besser durchkämen.
Leidenschaft für Kammermusik und Solo
Gern beteiligt sich Susanne Geuer an den verschiedenen Kammermusik-Reihen der NDR Radiophilharmonie. Im Rahmen eines Festivals im vergangenen Sommer stand die atmosphärische Tanzallegorie "Der Wind" von Franz Schreker auf dem Programm. Susanne Geuer findet, man könnte diese Komposition auch als Sinfonische Dichtung auffassen. Die tanzenden Menschen, der Wind, die Bewegung der Blätter sind lautmalerisch umgesetzt.
Blaue Stunde - das besondere Format
"New York" war das Motto einer "Blauen Stunde" im Calder-Saal des Sprengel-Museums. Steve Reich wollte mit seinem "New York Counterpoint" die "pochenden Schwingungen Manhattans" einfangen. Susanne Geuer erzählt, was es bedeutet, im Konzert live mit sich selbst zu spielen. Denn zehn von elf Klarinetten-Stimmen werden vorproduziert.
Der legendäre Klarinettist Benny Goodman hat sich darum bemüht, Béla Bartók den Einstieg in New York mit einem Kompositions-Auftrag zu erleichtern. Ergebnis sind die furiosen "Kontraste" für Violine, Klarinette und Klavier.
Eine Sendung von Raliza Nikolov.
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