St. Michaelis in Lütjenburg
Die Michaeliskirche besitzt traditionell ein Dreiergeläut. Schon im Jahr 1763 wird eine "kleine Glocke" erwähnt. Doch bei einem Stadtbrand 1826 sollen alle drei Glocken im Turm heruntergefallen und geschmolzen sein. Die Lütjenburger verkauften das wertvolle Rohmaterial, 4.300 Kilo Bronze, nach Lübeck. Doch bereits 1836 war das Dreiergeläut wieder komplett. Im Ersten Weltkrieg wurden zwei Glocken "für Kriegszwecke" beschlagnahmt. Daraufhin stiftete die Gemeinde 1924 drei neue Glocken, so besaß St. Michaelis vorübergehend ein Vierergeläut, das im Zweiten Weltkrieg wiederum zerstört wurde. 1955 kamen drei Klangstahlglocken nach Lütjenburg, die bis 1995 ihren Dienst taten und schließlich von neuen Bronzeglocken aus Karlsruhe abgelöst wurden. Die große Glocke mit dem Schlagton e wiegt 1285 Kilo, die Mittlere (Schlagton g) 803 Kilo und die Kleine mit dem Schlagton a 562 Kilo.
In dieser Aufnahme würdigen wir noch einmal das alte Geläut. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1986:
Im Jahre 1156 wurde die Michaeliskirche erstmals erwähnt; sie muss also älter sein. Zu ihrer Ausstattung gehören ein spätgotisches Triumphkreuz, ein Schnitzaltar von 1467 sowie eine Renaissance-Kanzel von 1608. In der nördlichen Seitenkapelle befindet sich das Grabmal Otto von Reventlows, ein für Schleswig-Holstein bedeutendes Kunstwerk der Spätrenaissance. Über der Orgelempore sind noch Reste der mitterlalterlichen Deckenmalerei zu erkennen.