St. Andreas in Hildesheim
Im Jahre 1389 begann der Bau der gotischen Kirche St. Andreas in Hildesheim, der Baumeister war vermutlich Peter Parler. St. Andreas ist eine Bürgerkirche, die durch ihre Größe und Ausstattung vom Stolz, Reichtum und Selbstbewusstsein der Bürger zeugen sollte. So ist der Turm mit 114,5 Metern Höhe auch der höchste Kirchturm Niedersachsens.
Die Bauzeit dauerte weit über 100 Jahre, bis zur Fertigstellung des Turmes in seiner jetzigen Höhe sogar fast 500 Jahre. Der Innenraum erinnert mit Chorumgang und Kapellenkranz im Osten an französische Kathedralen, die neben dem St. Veitsdom in Prag Vorbild für den Bau waren.
St. Andreas war 1542 die erste Kirche Hildesheims, in der lutherisch gepredigt wurde.
Der Turm der Kirche birgt vier Glocken, wobei drei von ihnen Leihglocken aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten sind. Die schwerste und älteste der Glocken ist mit drei Tonnen die Osanna aus der Danziger Marienkirche. Dort wurde sie bereits 1632 gegossen, nach dem 2. Weltkrieg aber nach Hildesheim gebracht.
Am 22. März 1952 läutete sie zum ersten Mal in der Andreaskirche. Die vierte Glocke ist ein Geschenk der Stadt Hildesheim. Alle Glocken sind auf die des Domes abgestimmt.