Pen-and-Paper-Hörspiel: "Miami Punk" von Juan S. Guse
Juan S. Guse hat das Universum seines Buchs "Miami Punk" um ein Hörspiel-Sequel in neun Episoden erweitert. Die Serie in Dramaturgie eines Pen-and-Paper-Rollenspiels dreht sich um den "NPC"-Hype.
Sie finden alle neun Episoden von "Miami Punk: The complete DLC" ab Neujahr 2025 in der ARD Audiothek.
Das außergewöhnliche Projekt wurde von Juan S. Guse als "DLC" zu seinem im Jahr 2019 erschienenen Roman "Miami Punk" konzipiert. Diese Abkürzung stammt aus dem Videospiel-Kosmos und steht für "downloadable content": für die Geschichte erweiternde, herunterladbare Bonus-Inhalte. Zudem setzte sich Guse explizit mit dem Phänomen "NPC's" auseinander. "NPC" wäre fast zum Jugendwort 2023 geworden und steht für "Non-Playable Character", was auf Deutsch so viel bedeutet wie "nicht spielbarer Charakter". Im Gaming bezieht sich dieser Begriff auf Figuren oder Charaktere, die vom Computer bzw. im Rollenspiel vom "Gamemaster" gesteuert werden. Ein "NPC" ist also das Gegenteil von "Main Character". In seiner Hörspielserie verdreht Juan S. Guse diese Regeln und führt diesen Diskurs weiter.
Das Setting des Rollenspiels: Der Atlantik vor der Küste Miamis hat sich über Nacht zurückgezogen und eine Wüste hinterlassen. Die Stadt wird von einer Alligatorenplage heimgesucht, die Wirtschaft liegt am Boden und die Einwohner suchen nach Antworten für diese ungewöhnlichen Geschehnisse.
Diego erklärt seinen drei Freunden das Spielprinzip für die von ihm für den Spieleabend ausgewählten Abenteuer: Er übernimmt die Rolle des Erzählers, also des "Gamemasters", der die Storyline beherrscht und alle Nebenfiguren ("NPC‘s") steuert. Die anderen drei Spieler*innen schlüpfen in die Rollen ihrer selbst ausgedachten Figuren, ihren sogenannten "Characters". Über den Spielerfolg entscheiden deren selbstbestimmte Fähigkeiten, die von ihnen getroffenen Entscheidungen auf den möglichen Pfaden der Geschichte und der Zwanziger-Würfel.
In ihrem ersten Abenteuer heuern die drei "Characters" als Mitglieder eines jungen Ringervereins in Miami an, der sich der Bekämpfung der Alligatorenplage verschrieben hat: die "Olivgrünen Makrelen". Das zweite Abenteuer führt sie in ein dystopisches "Dune"-Setting und zuletzt auf den Jungfernflug eines Gebäudekomplexes, der mutmaßlich von der Terror-Gruppe "Miami Punk" gesteuert wird. Es könnte ein lustiger Spieleabend unter Freunden werden, irgendwo in einer Waldhütte bei Salzgitter. Doch Fiktion und Wirklichkeit haben mehr miteinander gemein, als einigen der Mitspielern lieb ist.