Das Konzert

Schleswig-Holstein Musikfestival: "Zwischen Palast und Synagoge"

Donnerstag, 03. Oktober 2024, 13:00 bis 15:00 Uhr

Profeti della Quinta: Doron Schleifer, Andrea Gavagnin, Ori Harmelin, Loic Paulin, Lior Leibovici und Elam Rotem © Elam Rotem
Profeti della Quinta: Doron Schleifer, Andrea Gavagnin, Ori Harmelin, Loic Paulin, Lior Leibovici und Elam Rotem © Elam Rotem
Profeti della Quinta: Doron Schleifer, Andrea Gavagnin, Ori Harmelin, Loic Paulin, Lior Leibovici und Elam Rotem

Im Jahr 2009 haben die Profeti della Quinta die erste CD mit liturgischen Werken von Salomone Rossi veröffentlicht - hebräisch-polyphone Musik der Spätrenaissance, und damit etwas ganz Außergewöhnliches! Rossi gebührt das Verdienst, die bis dahin einstimmige Synagogalmusik erneuert und als erster mehrstimmige Gesänge komponiert zu haben. "Wir singen diese Musik nun schon seit 15 Jahren. So etwas gab es bis dahin gar nicht. Aber es scheint, dass die Menschen immer noch fasziniert davon sind, und wir freuen uns, diese Musik mit ihnen zu teilen", sagt Elam Rotem, der Bass und Leiter des fünfköpfigen Vokalensembles.

Blüte der jüdischen Musikkultur in Mantua

Beim Schleswig-Holstein Musik Festival stellten die Profeti della Quinta ihr Programm "Zwischen Palast und Synagoge" vor. "Es verbindet Werke, die wir regelmäßig aufführen, und man könnte sagen, dass es eine unserer Spezialitäten ist, die Zeit von Monteverdi und Salomone Rossi, die Kollegen waren und zusammen im Palast des Herzogs von Gonzaga gearbeitet haben. Und die Tatsache, dass in Mantua zu dieser Zeit auch jüdische Menschen als Künstler tätig sein konnten, ist wirklich etwas ganz Besonderes in Europa. Normalerweise machten jüdische Menschen andere Dinge, aber in Mantua gab es viele Künstler, Sänger, Tänzer und Schauspieler. Und eben weil es viele jüdische Menschen gab, die professionelle Musiker waren, konnte ein Salomone Rossi sie nutzen und etwas Neues für die jüdische Liturgie in der Synagoge schaffen."

Nebeneinander von christlicher und jüdischer Musik

Beim Konzert in der Lübecker Carlebach Synagoge standen neben Vokalmusik von Rossi auch Stücke von italienischen Madrigalisten wie Luzzasco Luzzaschi und Claudio Monteverdi auf dem Programm. Und wäre nicht dort die hebräische und hier die italienische Sprache, man würde vielleicht gar nicht so viel Unterschiede zwischen jüdischer und christlicher Musik bemerken - zumal auch Salomone Rossi zahlreiche Madrigale auf Texte italienischer Dichter und sogar reine Instrumentalmusik komponierte.

Das Programm

Schleswig-Holstein Musikfestival
Zwischen Palast und Synagoge

Salomone Rossi

Lamnatséaḥ 'al hagitít (Psalm 8)
Elohím hashivénu (Psalm 80:4, 8, 20)
Shir hama'alót, ashréy kol yeré Adonái (Psalm 128)
Hashkivénu (Abendgebet)
Ori Harmelin
Variations on "La Monica"
Salomone Rossi
Cor mio, deh non languire
Udite, lacrimosi spirti d’averno
Rimanti in pace
Mizmór letodá (Psalm 100)
Haleluyáh, Halelì nafshì 'et 'adonái (Psalm 146)
Luzzascho Luzzaschi
Io veggio pur pietate
Morir non puo’l mio core
Claudio Monteverdi
Lamento della ninfa
Ori Harmelin
Passacaglia
Claudio Monteverdi
Lamento d’Arianna
Zefiro torna e’l bel tempo rimena
Salomone Rossi
Kaddish

Profeti della Quinta
Ori Harmelin Laute

Aufzeichnung vom 17.07.2024 in der Carlebach-Synagoge in Lübeck

 

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