Das Konzert
Freitag, 29. März 2024, 19:00 bis
22:30 Uhr
Manchmal ist Musikgeschichte so spannend wie ein Krimi: Johann Sebastian Bach führte in seiner Leipziger Zeit mindestens zwei Mal eine Lukaspassion auf. Das Werk existiert noch heute als Manuskript in Bachs eigener Handschrift. Die Forschung geht inzwischen allerdings davon aus, dass das Werk größtenteils nicht vom Thomaskantor selbst komponiert wurde.
Hamburgs großer Bach-Institution, der 2023 neugegründeten Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Akademie, dem Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor und ihrem neuen Künstlerischen Leiter Hansjörg Albrecht ist ein echter Coup gelungen: Zur Passionszeit führen sie mit dem Dresdner Festspielorchester und sechs Bach-erfahrenen SolistInnen eine buchstäblich unerhörte neue Bach-Passion auf.
Musik von universaler Bedeutung
Bach war ein Meister der Pasticcio-Technik: Er liebte es, im sogenannten Parodieverfahren seine eigenen Kompositionen oder Ausschnitte daraus in neuen Zusammenhängen wiederzuverwenden und damit deren Universalität unter Beweis zu stellen. Ähnlich sind auch Hansjörg Albrecht und die Musiker Christoph und Lorenz Eglhuber bei ihrer Rekonstruktion der Lukaspassion vorgegangen.
Hochbarock, leidenschaftlich, dramatisch
In ihrer musikalischen Qualität ist Bachs fehlende vierte Passion nach dem Evangelisten Lukas ihren Schwesterwerken, der Matthäuspassion und der Johannespassion, absolut ebenbürtig: keine museale Kunst, sondern hochbarocke Dramatik!
Eine Sendung von Christiane Irrgang.