Das Konzert
Sonntag, 10. Dezember 2023, 11:00 bis
13:00 Uhr
"Dieses Oratorium übertrifft alles, was in dieser Art je in diesem oder einem anderen Königreich aufgeführt wurde", jubelte die Presse, als Händel 1742 mit seinem neuen Oratorium "Messiah" in Dublin gastierte.
Aus der Not eine Tugend gemacht
Eigentlich hatte der erfolgsverwöhnte Komponist gar kein Oratorium schreiben wollen. Für die britischen Anglikaner war diese Gattung praktisch unbekannt und ein singender Jesus auf der Bühne eine fast schon ketzerische Idee. Doch Händels letzten Opern "Imeneo" und "Deidamia" waren beim Londoner Publikum mehr oder weniger durchgefallen, und so ließ er sich auf den Vorschlag seines Librettisten Charles Jennens ein, für eine Konzertreihe in Dublin den "Messiah" zu komponieren. Nach nur 24 Tagen war das rund zweieinhalbstündige Werk vollendet - das "Recycling" einiger älterer Werke machte dieses enorme Tempo möglich.
Unterhaltung und Erbauung
Trotz des Dubliner Erfolgs erwärmten sich die Londoner erst zögerlich für das Oratorium, doch innerhalb von nur wenigen Jahren etablierte sich dann doch eine jährliche Aufführungstradition. Und heute ist der "Messias" aus dem Konzertrepertoire der Weihnachtszeit nicht mehr wegzudenken, obwohl er neben der Geburt auch die Passion und die Auferstehung Jesu erzählt. "Ich würde sehr bedauern, wenn ich meine Zuhörer nur unterhalten hätte. Ich möchte sie zu besseren Menschen machen!!" Wünschte Händel sich, und das sollte zu jeder Jahreszeit möglich sein!