Das Konzert
Sonntag, 30. Juni 2024, 11:00 bis
13:00 Uhr
Wenn mehrere Soloinstrumente mit Orchesterbegleitung zusammenspielen, spricht man von einer Sinfonia concertante oder konzertanten Sinfonie. Besonders in der Klassik wurde diese Gattung geschätzt, und viele Komponisten schrieben gleichzeitig melodiöse und virtuose Stücke, um zwei bis vier, im Einzelfall sogar neun Holzbläser oder Streicher ins Rampenlicht zu rücken.
Beliebt in Wien, Mannheim, Paris und London
Carl Stamitz und Johann Christian Bach waren besonders fleißig auf diesem Gebiet, in Paris leisteten Ignaz Josef Pleyel und François Devienne Beiträge zu dieser Gattung, in Wien waren es Antonio Salieri und Franz Anton Hoffmeister. Am bekanntesten wurden allerdings die konzertanten Sinfonien von Mozart - für Violine und Viola beziehungsweise für vier Holzbläser - und Haydn.
Ein Mitbringsel aus Italien: Der Concertone
Einen Sonderfall bildet Mozarts Concertone C-Dur. "Concertoni" (deutsch: große Konzerte) waren vor allem in Österreich und Oberitalien sehr beliebt: eine reizvolle Verbindung der modernen Sinfonie und des alten Concerto grosso und zugleich eine Art Vorläufer der Sinfonia concertante. Vermutlich schrieb Mozart das Werk 1774 in Salzburg, kurz nach seiner Rückkehr von einer Italienreise. Denkbar ist, dass er einen der beiden Violinparts selbst spielte, während den anderen sein Arbeitgeber Erzbischof Colloredo übernommen haben könnte.
Für ein Sinfonieorchester bietet die Sinfonia concertante eine attraktive Möglichkeit, Musiker*innen aus den eigenen Reihen solistisch auftreten zu lassen.