Das Konzert
Montag, 13. November 2023, 20:00 bis
22:00 Uhr
Die traditionellen Sommerkonzerte in der Gemeinde Freden im Süden von Niedersachsen sind jedes Jahr ein Höhepunkt der dortigen Kulturszene. Sie bieten seit knapp drei Jahrzehnten ein buntes Programm mit einer Mischung von bekannten Kompositionen und Hörproben aus der neuen Musik. Der künstlerische Leiter Adrian Adlam setzt gern Klassiker neben Auftragskompositionen und weiß trotzdem: "Man muss schon akzeptieren, dass es Leute gibt, für die sich diese Musik wirklich schräg anhört und die nicht wissen, was sie damit anfangen sollen." Doch neue Höreindrücke können Augen und vor allem Ohren öffnen, davon lässt Adlam sich nicht abbringen.
Begeisterung für Ligeti
Vor vielen Jahren hatte der Geiger die Gelegenheit, selbst mit dem ungarischen Komponisten György Ligeti zusammenzuarbeiten, und seitdem ist er von ihm und seiner Musik begeistert. Zum Geburtstagskonzert am 30. Juli 2023 hatte Adlam sich mit dem Pianisten Thomas Hell einen echten Ligeti-Spezialisten an seine Seite geholt, der mit zwei Klavieretüden das Programm eröffnete.
Debüt von Ben Goldscheider
In Ligetis Trio "Hommage à Brahms" für Violine, Horn und Klavier kam noch der britische Hornist Ben Goldscheider hinzu. Der 25-Jährige trat zum ersten Mal bei den Fredener Musiktagen auf, Adlam ahnt aber jetzt schon: "Wir werden in Zukunft mit Sicherheit viel von ihm hören." Für den Hornisten wiederum ist das Trio von Ligeti ein herausforderndes aber unglaublich vielfältiges Werk, wie er sagt.
Vokales von Gästen aus Österreich
Den "klassischen" Ausgleich brachte das Salzburger Ensemble BachWerkVokal mit einer Motette von Johann Sebastian Bach und drei Vokalquartetten von Johannes Brahms. Das noch recht junge Sextett hat seinen Schwerpunkt auf Musik des Namensgebers gelegt, fühlt sich aber mittlerweile auch in anderen musikalischen Epochen wohl.
Kernstück aus Bachs Partita d-Moll
Nicht nur festlich, sondern auch lehrreich war eine musikalische Spurensuche: Adrian Adlam spielte die Chaconne aus Bachs d-Moll-Partita erst solistisch und dann ein weiteres Mal unterstützt vom BachWerkVokal mit den vielleicht bewusst versteckten Choralzitaten - ein völlig neues Hörerlebnis in diesem abwechslungsreich komponierten Programm.
Eine Sendung von Helene Conrad.