Das Konzert
Freitag, 14. März 2025, 20:00 bis
23:00 Uhr
Das Festival "Elbphilharmonie Visions" widmete sich eine Woche lang intensiv der Musik der Gegenwart. Alle Werke wurden im 21. Jahrhundert komponiert, alle waren im Großen Saal der Elbphilharmonie zu hören. Eine "Momentaufnahme der gegenwärtigen Musikwelt" nennt der Initiator und Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters Alan Gilbert das Festival.
Magnus Lindberg: Kompositionsauftrag für die Bratsche
Viel zu wenig Solo-Repertoire für sein Instrument gebe es, findet der Bratschist Lawrence Power. Um dies zu ändern, hat er kurzerhand den "Viola Commissioning Circle" gegründet, der zahlreiche Kompositionsaufträge vergibt. So auch an den Finnen Magnus Lindberg, der die Bratsche für ihre enorme Vielfalt schätzt: "In meiner Musik folgen unterschiedlich kontrastreiche Elemente einander in einer strudelartigen, schnellen Weise, was die Musik oft wie ein Kaleidoskop erscheinen lässt."
Dalit Warshaw: Begeisterung für Johannes Brahms
Mit "Responses" von Dalit Warshaw erklingt zuvor eine Liebeserklärung an die Musik von Johannes Brahms. Er gehöre zu ihren absoluten Lieblingskomponist*innen, sagt sie, denn "Brahms' Musik hat die paradoxe Fähigkeit, vielschichtige Emotionen auszudrücken, während sie gleichzeitig voll Weisheit scheint. Er präsentiert seine eigene Verletzlichkeit eindringlich und doch gebändigt." Warshaws Werk nimmt Bezug auf drei Klavier-Intermezzi des Romantikers und tritt in Dialog mit ihnen. Das Kleine im großen Ganzen: "Tochar y Luchar" von Dai Fujikura
Wie eine große Melodie
Den Abschluss bildet "Tocar y Luchar" ("Spielen und Kämpfen") des britisch-japanischen Komponisten Dai Fujikura. Komponiert für das Orchester von "El Sistema" in Venezuela, greift es die Idee eines Schwarms auf: "Das ganze Stück ist wie eine große Melodie, die sich aus vielen kleinen Phrasen zusammensetzt, manchmal zusammen, manchmal kontrapunktisch, aber letztlich schwimmen oder fliegen sie stets als ein großes Ganzes."
Eine Sendung von Stephan Sturm
