Das Konzert
Donnerstag, 06. März 2025, 20:00 bis
22:00 Uhr
James Gaffigan ist mit Mitte vierzig bereits Musikdirektor zweier bedeutender Opernhäuser: der Komischen Oper Berlin und des Palau de les Arts in Valencia.
Morgendämmerung an der Moskwa mit Mussorgsky
Für sein Debüt beim NDR Elbphilharmonie Orchester setzt der US-amerikanische Dirigent auf dramatische Bühnenmusik. Er eröffnet das Konzert mit dem Beginn von Mussorgskys Oper Chowantschtschina. Die düstere Darstellung des zaristischen Russlands startet mit der idyllischen Introduktion Morgendämmerung an der Moskwa: Sanfte Streicher und Flötenklänge verschmelzen zu einem stimmungsvollen Klangbild.
Beethoven und Haydn: Leidenswege
Auch die weiteren Werke haben Bühnenbezug: Beethovens Egmont-Ouvertüre, ursprünglich Schauspielmusik zu Goethes Trauerspiel, wird oft eigenständig aufgeführt. Haydns Sinfonie f-Moll Nr. 49 (La passione) erhielt ihren Beinamen aufgrund ihres düsteren Ausdrucks. Die fast bedrückende Intensität lässt sie mit persönlichen Schicksalsschlägen des Komponisten in Verbindung bringen. Manche sehen darin gar eine musikalische Reflexion des Leidenswegs Christi.
Schostakowitsch: Note für Note herausgepresst
Mit Vadim Gluzman als Solisten präsentiert das Orchester zudem Schostakowitschs Violinkonzert Nr. 2. Der gesundheitlich angeschlagene Komponist rang um jede Note: „Sehr langsam und nur mit Mühe, indem ich Note für Note aus mir herauspresse, schreibe ich ein Violinkonzert.“ Das Werk ist eindringlich, reduziert und blieb sein letztes Solokonzert.
