Das Konzert
Montag, 21. November 2022, 20:00 bis
22:00 Uhr
Der Dirigent Matthias Janz präsentierte mit dem "Schicksalslied", der "Alt-Rhapsodie" und "Nänie" drei Werke von Johannes Brahms, die ihm ganz besonders am Herzen liegen.
Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen
Brahms vertonte Texte von Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Hölderlin und Friedrich Schiller, die sich mit existenziellen Fragen auseinandersetzen. Während die Dichter eher in düsteren Gedanken verhaftet bleiben, findet Brahms in allen Kompositionen ein Ende, das musikalisch mit der Welt versöhnt.
Man spürt in diesen Kompositionen seiner späten Schaffensphase auch Brahms' langjährige Erfahrung im Umgang mit Stimmen, die er als Chorleiter auch im Hamburg hatte sammeln können.
Ein lettisches Vaterunser und ein französischer Brahms
Matthias Janz kombiniert diese drei Werke mit dem "Pater Noster" des lettischen Komponisten Pēteris Vasks. Der Vater des Komponisten, ein Priester, hatte ihn zu seinem dazu inspiriert.
Gabriel Fauré, der auch als "französischer Brahms" bezeichnet wird, verzichtet in seinem Requiem auf einige traditionelle Bestandteile der Totenmesse. Nicht nur, weil das "Dies Irae" fehlt, wirkt die Musik weniger pathetisch, als die Requien von Faurés Zeitgenossen Verdi und Berlioz. Insgesamt sind die Chorsätze und Arien klar strukturiert und schlicht und verleihen dadurch dem Werk einen friedlichen Charakter.
Eine Sendung von Ulrike Henningsen