Chormusik
Sonntag, 02. Februar 2025, 17:00 bis
18:00 Uhr
"Queen of Hearts", also "Königin der Herzen": So heißt ein 2024 erschienenes Album von The Gesualdo Six. Darauf vereint das britische Ensemble eine Auswahl an Werken aus dem 15. und 16. Jahrhundert, in denen bedeutende Frauenfiguren ins Zentrum rücken. Eine von ihnen ist die Jungfrau Maria, eine Art geistige Königin. Sie wird etwa vom Komponisten Jean l’Héritier angesprochen, mit einer Vertonung des Gebets "Salve Regina". "Sei gegrüßt, o Königin, Mutter der Barmherzigkeit".
Bedeutende Musikmäzenin
Neben der Gottesmutter Maria würdigt das Programm auch historische Persönlichkeiten wie Anne de Bretagne oder Margarethe von Österreich. Die Fürstin aus dem Geschlecht der Habsburger war eine der großen Musikmäzeninnen des 16. Jahrhunderts. Sie hat eine Sammlung mit Chansons in Auftrag gegeben, an der einige der bedeutendsten Musiker der Zeit mitgewirkt haben. Darunter Pierre de la Rue, Margarethes Lieblingskomponist. Sein Stück "Secretz Regretz" gehört zu einer ganzen Reihe von Regretz Chansons, in denen die Musiker der Renaissance die Schmerzen der Liebe und des Herzens besungen haben.
Das Hohelied der Liebe
Dagegen beschwört das Hohelied Salomos aus der Bibel vor allem die Freuden der Liebe und die Schönheit. Kein Wunder, dass viele Komponisten Ausschnitte aus dem Hohelied vertont haben. Wie etwa Jean Mouton, in seiner Motette "Tota pulchra es" oder in Antoine Brumels "Sicut lilium inter spinas", das die Mitglieder von The Gesualdo Six wunderbar zärtlich singen.
Profunder Bass
Das Ensemble ergänzt die Vokalmusik der Renaissance um zeitgenössische Werke. Darunter ein Stück des musikalischen Leiters Owain Park, der den Klang von The Gesualdo Six auch als Bass mit profunder Tiefe prägt.
Von Marcus Stäbler.