Chormusik
Freitag, 13. September 2024, 18:00 bis
19:00 Uhr
Am 13. September jährt sich der Geburtstag von Arnold Schönberg zum 150. Mal. Der 1874 geborene Schönberg war einer der bedeutendsten, innovativsten und vielseitigsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Ihm zu Ehren hat der Kammerchor Stuttgart unter seinem Leiter Frieder Bernius ein zentrales Chorwerk von ihm neu aufgenommen: "Friede auf Erden", 1911 in Wien uraufgeführt. Textgrundlage ist ein Weihnachtsgedicht, das der Schweizer Conrad Ferdinand Meyer geschrieben hat. Am Ende der vier Strophen steht die weihnachtliche Friedensverheißung der Engel, also die unmittelbare Hoffnung auf Frieden. An Aktualität nicht zu überbieten.
Der Reiz der kleinen Besetzung
Ursprünglich hat Arnold Schönberg "Friede auf Erden" für einen groß besetzten Oratorienchor geschrieben. Der Kammerchor Stuttgart hat das Werk in vergleichsweise kleiner Besetzung mit 35 Stimmen eingesungen. Neben "Friede auf Erden" sind auf dem Album, das am 6. September erschienen ist, auch Transkriptionen von Clytus Gottwald zu hören. Da ab dem Ende des 19. Jahrhunderts der Chor als Klangkörper zunehmend aus dem Fokus von Komponistinnen und Komponisten geriet, füllte der Musikwissenschaftler, Komponist und Chorleiter die Lücke, in dem er Transkriptionen von Instrumentalstücken oder Solo-Liedern anfertigte.
Vielstimmiger Strauss und Mahler
Zehn Lieder von Richard Strauss sowie die 16-stimmige Transkription des "Adagietto" aus Mahlers 5. Sinfonie finden sich auf dem Album. Mit einer Besonderheit: Beim "Adagietto" hat Frieder Bernius die Harfenstimme der Originalkomposition integriert. 1968 - noch mitten im Studium - gründete Bernius den Kammerchor Stuttgart. Viele Preise hat das Ensemble seitdem gewinnen können - unter anderem den renommierten Preis der deutschen Schallplattenkritik und den Diapason d’or.
Gedanken von Frieder Bernius
Im Gespräch mit Frieder Bernius beleuchtet Eva Schramm die besonderen Fähigkeiten dieses Ensembles. Außerdem unterhalten sich die beiden über Arnold Schönberg und Clytus Gottwald, über die Kunst der Transkription und Herausforderungen in der Chorarbeit.