Hörspiel: "Rogge"
Dötlingen (Kreis Oldenburg). Am 14. April 1945 wird der Bauer Willi Rogge von Mitgliedern der "Werwolf"-Gruppe ermordet, weil er Nazi-Gegner war, weil er den Hitlerguß verweigerte, weil er fälschlich der Plünderei bezichtigt wurde. Die englischen Truppen schießen bereits Granaten ins Dorf. Drei Tage später ist in Dötlingen der Krieg beendet. Am 14. April 2014 erschien der Spiegel mit der Titelgeschichte "Mein Vater, der Mörder" von Cordt Schnibben. Sein Vater war ein "Werwolf", war einer der Mittäter gewesen. Schnibben holte die Geschehnisse wieder ans Tageslicht.
Die Autorin Helga Bürster lebt in Dötlingen und wusste von "dieser Geschichte", wie man sich an eine böse, aber überstandene Krankheit erinnert. Sie hat daraufhin ein Hörspiel geschrieben, in dem einer der Mörder, der ein unmittelbarer Nachbar des Ermordeten war, auf dessen Sohn trifft. Und der zieht ihn zur Rechenschaft. Wie soll es weitergehen in einem Dorf, in dem die Nachkommen des Opfers neben den Nachkommen der Mörder leben?
Das Hörspiel wird zum 75. Todestag von Willi Rogge gesendet.
Ein Niederdeutsches Hörspiel von Helga Bürster.
Über die Autorin
Helga Bürster, geboren 1961, studierte Theaterwissenschaft, Literaturwissenschaft und Geschichte und ist Autorin und Erzählerin. Sie schreibt hoch- und niederdeutsch in verschiedenen Genres, u.a. Romane, Kurzgeschichten, Theaterstücke und Hörspiele. Überdies steht sie als Erzählerin auf der Bühne.
Mitwirkende
Erkki Hopf (Rogges Sohn)
Oskar Ketelhut (Stellvertretender Ortsgruppenleiterder NSDAP)
Birte Kretschmer (BDM-Führerin)
Edda Loges (Zeugin)
Harald Maack (Richter)
Jürgen Uter (Volkssturmführer Wichmann).
Musik: Serge Weber
Redaktion und Regie: Hans Helge Ott
Erstsendung: 12.04.2015
Länge 41:05
Produktion: RB mit dem NDR 2015