"Das hat allen sichtlich Spaß gemacht"
Nicht nur die Schülerinnen und Schüler sind begeistert, wenn das Team vom NDR mit seinem Equipment anreist und mithilfe von interessanten Gegenständen für Action in der Klasse sorgt. Staunend, wie viel Arbeit doch in einem siebenminütigen Hörspiel steckt, und voller Begeisterung hat die Mutter Simone Aßmann den Besuch der Hörspiel-Profis in der Klasse 3b der Schule am Berg in Schledehausen in einem Brief dokumentiert.
Der Brief von Simone Aßmann:
"Es ging um 8.30 Uhr los. Janine Lüttmann und Jürgen Kopp vom NDR reisten mit viel Ausrüstung an, um mit unseren Kindern das Thema 'Wie macht man ein Hörspiel?' zu erarbeiten. Am Ende des Schulvormittags, so versprachen sie, würde das selbst eingesprochene Hörspiel der Klasse mit dem Titel 'Die Sache mit dem Radio' fertig sein.
Zunächst ging es darum, was ein Hörspiel ist. Natürlich kennen alle Kinder Hörspiele, wie zum Beispiel 'Die Drei ???' oder 'Bibi & Tina', und erzählten, bei welchen Gelegenheiten sie den vertonten Geschichten am liebsten lauschen: zum Einschlafen, wenn sie mal traurig sind oder einfach zum Entspannen.
Musik, Sprecher und Geräusche
Zu den wichtigsten Dingen für ein gelungenes Hörspiel zählen Musik, Sprecher und Soundeffekte. Wie Soundeffekte mit zum Teil einfachsten Mitteln erzeugt werden können, konnte die Klasse selbst ausprobieren: Mit der Windmaschine das Heulen des Windes nachahmen, mit Kokosnusshälften Pferdegetrappel simulieren, Regengeräusche mithilfe von Erbsen in einem riesengroßen Sieb machen.
Spezialwissen für besonders schwierige Geräusche wurde ebenso vermittelt: Wie vertont man zum Beispiel 'das Übergeben'? Es geht folgendermaßen: Man braucht ein Würgegeräusch, und dann wird eine Dose Linsensuppe auf den mit Folie ausgelegten Boden geschüttet. Ganz einfach! (Das sollten die Kinder aber nicht unbedingt zu Hause machen ...)
Wichtig für die verschiedenen Rollen sei, so die Profis, die Stimmen im Hörspiel 'lebendig' werden zu lassen. Dazu muss der Sprecher die besonderen Merkmale der Charaktere herausarbeiten, zum Beispiel dass der Polizist eher streng spricht, und versuchen, das umzusetzen.
Und Ruhe, bitte!
Dann ging es auch schon los mit der Aufnahme. Zunächst wurde geprobt. Wenn das gut lief, wurde gleich im Klassenraum per Mikrofon aufgenommen. Jürgen Kopp und Janine Lüttmann berichteten, dass auch Profis manchmal bis zu zehn Anläufe bräuchten, bis die Aufnahme perfekt sei. Unsere Kinder brauchten nicht so viele Versuche, sie waren gut vorbereitet. Bei den Tonaufnahmen musste es mucksmäuschenstill sein. Das haben alle Kinder sehr gut geschafft, aber es war anstrengend.
Am Witzigsten war die Aufnahme für die Schwimmbadszene: Hier durften alle Kinder laut sein und typische Schwimmbadgeräusche produzieren - rumrennen, schreien, kieksen, lachen, gröhlen. Das hat allen sichtlich Spaß gemacht.
Spannend, lehrreich und verbindend
Im Nebenraum wurde das Ganze dann am Computer zusammengeschnitten. Die Kinder waren wirklich erstaunt, dass man für sieben Minuten Hörspiel ganze fünf Stunden arbeiten muss. Spitzenleistung, liebe 3b! Danke an die Klassenlehrerin, Thekla Schäfer, für diese tolle Idee, sich beim NDR zu bewerben!
Insgesamt war es ein besonderer Schulvormittag mit Janine Lüttmann und Jürgen Kopp, den Profis vom NDR. Sie haben auf sympathische, fröhliche und kindgerechte Art und Weise vermittelt, was alles dazugehört, ein Hörspiel aufzunehmen. Es war ein lehrreicher Unterricht, der mit dem Erstellen eines eigenen Hörspiels die Klassengemeinschaft noch einmal intensiv zusammengeschweißt hat."