Mediathektipps: "Testo", "Sløborn III", "Disco - Soundtrack eines Aufbruchs"
Eine Action-Serie über einen vermurksten Banküberfall, eine Serie über den Überlebenskampf taffer Teenager und eine filmische Würdigung der Disco-Musik sind unsere Mediathektipps für dieses Wochenende.
Fünf Häftlinge auf Freigang. Ihr Weg führt sie aus der Haftanstalt direkt in die nächste Bankfiliale. Rein und ganz schnell wieder raus, so der Plan. Aber die Bankräuber haben sich nicht im Griff und bauen Mist. Schon nach wenigen Minuten läuft die Aktion aus dem Ruder.
- Nein Mann, so war das nicht abgemacht.
- Ich hab eigentlich keinen Bock auf diese Scheiße.
- Jungs, die Bullen!
- Ruhe, kurz Ruhe!
Filmszene "Testo"
Anführer Keko schafft es nicht, seine Jungs einzufangen. Während die Geiseln um ihr Leben bangen, geht draußen die Polizei in Stellung.
Gangster-Kammerspiel von Kida Khodr Ramadan
Das Gangster-Kammerspiel "Testo" besteht aus sieben kurzen Folgen à 15 Minuten und ist der neueste Streich von Kida Khodr Ramadan, der als Co-Autor, Co-Regisseur und Hauptdarsteller fungiert. An seiner Seite: Bekannte Gesichter aus den Serien "4 Blocks" und "Asbest", wie Frederik Lau und der Rapper Veysel. Den lauten Männern geben leisere Frauenfiguren contra, wie zum Beispiel Nicolette Krebitz als unterschätzte Polizistin. "Testo" kommt mit mehr Wucht als Substanz daher - für zwei Stunden temporeiche Unterhaltung ist dennoch gesorgt. Zu finden in der ARD Mediathek.
"Sløborn": Postapokalyptische Katastrophenserie
Lange vor Corona abgedreht, überraschte die Katastrophen-Serie "Sløborn" mit einem beängstigenden Szenario: dem Ausbruch der fiktiven Taubengrippe auf einer deutsch-dänischen Nordseeinsel. Ein Virus, das in der Serie Millionen Menschen dahinrafft. Nach zwei Jahren kommt nun endlich die dritte Staffel.
Die Jugendlichen haben die Insel Sløborn verlassen und sich in einem Krankenhaus in Husum verschanzt. Im postapokalyptischen Deutschland regieren Verrohung und Gewalt. Evelin, ihre Brüder und ihre elf Monate alte Tochter gehören zu einer gut organisierten Gemeinschaft Überlebender, denen langsam die Vorräte ausgehen.
Überzeugendes Endzeit-Feeling
Christian Alvart, verantwortlich für Drehbuch, Regie, Kamera und Produktion, beschränkt sich auf wenige Schauplätze und kann so ohne den Aufwand einer Hollywoodproduktion überzeugendes Endzeit-Feeling vermitteln. In einer zerstörten Welt, in der es Teenager sind, die erfinderisch am Wiederaufbau basteln. Wieder mit dabei: Alexander Scheer und Wotan Wilke Möhring. Die sechs Episoden stehen noch ein Jahr in der ZDF Mediathek.
Doku "Disco - Soundtrack eines Aufbruchs"
In den USA war es schwulen Paaren bis 1969 verboten, in der Öffentlichkeit miteinander zu tanzen. Bis zu den Stonewall-Aufständen in der New Yorker Christopher Street.
Die mitreißende dreiteilige Arte-Doku erzählt vom emanzipatorischen Potenzial und der politischen Sprengkraft der Disco-Bewegung; von dem speziellen Beat, nach dem sich selbst Ungelenke auf die Tanzfläche trauten; von den ersten großen Tanzpartys, lange bevor der Begriff Disco überhaupt geboren war.
Erst die Disco-Musik ebnete schwarzen Sängerinnen wie Gloria Gaynor oder Donna Summer den Weg zum Erfolg. Die Doku "Disco - Soundtrack eines Aufbruchs" geht ins Ohr und folgt der Bewegung vom Underground bis zum Mainstream. Noch bis zum 2. März in der ARTE-Mediathek.