Menschen sitzen auf einem Sofa hinter ihnen eine riesige Welle. © ZDF/Nicolas Velter/Claudia Schlicht
Menschen sitzen auf einem Sofa hinter ihnen eine riesige Welle. © ZDF/Nicolas Velter/Claudia Schlicht
Menschen sitzen auf einem Sofa hinter ihnen eine riesige Welle. © ZDF/Nicolas Velter/Claudia Schlicht
AUDIO: Tsunami-Traumata, Skinheads und Museen - drei Mediathektipps (4 Min)

Mediathektipps: "Die zweite Welle", "This is England" und "Museen"

Diese Woche führen unsere Mediathektipps nach Thailand während des Tsunamis 2004, in die Skinhead-Subkultur in England der 1980er-Jahre und in die große Museen dieser Welt.

"Die zweite Welle" - Tsunami-Traumata-Drama mit grandioser Karoline Schuch

Eine Gruppe befreundeter Paare will das Weihnachtsfest 2004 in Khao Lak in Thailand feiern.

"Leute, wir sind im Paradies, he?" Zitat aus "Die zweite Welle"

Mit dabei ist Julia. Sie möchte bei dieser Gelegenheit ihre Aussteiger-Schwester Alex treffen, um sich endlich mit ihr auszusöhnen. Doch dann kommt die Katastrophe. Der Tsunami reißt die Gruppe auseinander, Julia und ihre Schwester Alex sterben.

15 Jahre später in Bonn: Alle Überlebenden haben Traumata zu bewältigen. Doch man macht weiter, so gut es geht. Bis plötzlich die totgeglaubte Alex vor der Tür steht, tief verletzt an Leib und Seele.

"Hallo Harry!"
"Äh, kennen wir uns?"
"Alexandra. Alexandra Post." Dialog aus "Die zweite Welle"

Ein Schock für alle, denn sie hüten ein dunkles Geheimnis.

Dass Alexandra noch lebt, ändert alles. Für jeden von uns. Zitat aus "Die zweite Welle"

Die Serie "Die zweite Welle" erzählt in Rückblenden, was genau während der Tsunami-Katastrophe geschah. Erst im Verlauf der sechs Folgen erschließt sich dem Publikum, wie ein jeder die Tage in Khao Lak erlebte. Das macht es spannend bis zum Ende.

Aus dem trefflichen Ensemble ragt Karoline Schuch hervor. Schlichtweg grandios ist ihre Verkörperung der wildwütigen Alex. Noch ein Jahr lang ist "Die zweite Welle" in der ZDF-Mediathek abrufbar.

"This is England" - differenziertes Skinhead-Porträt im England der 1980er

England 1983: Der 12-jährige Shaun lebt mit seiner Mutter in einer tristen Küstenstadt in Nordengland. Wie überall im Land herrschen Rezession und Arbeitslosigkeit.

"Mom, mir gefällt es hier nicht. Es war alles besser zusammen mit Dad."

Auf seinen Vater, der als Soldat im Falklandkrieg gestorben ist, lässt der Junge nichts kommen.

"Du Wichser"

Shaun ist viel allein. Doch dann trifft er auf den chaotischen Woody und seine Skinhead-Freunde, die vor allem eines wollen: Bloß nicht so spießig leben wie ihre Eltern.

"Du siehst mitgenommen aus."
"Weil alle auf mir rumhacken, alle verarschen mich."
"Armes Schwein, du tust mir leid, komm setz dich ein paar Minuten."

Shaun ist glücklich, zieht mit der Clique um die Häuser. Bis der frisch aus dem Knast entlassene Combo die Gruppe mit rassistischen und nationalistischen Parolen spaltet.

Mit dem Kinofilm "This is England" von Shaun Meadows beginnt die Geschichte. Und weil es noch so viel zu erzählen gab, hat Meadows die Erlebnisse von Shaun und seinen Freunden in einer Serie weitererzählt, bis ins Jahr 1990. Vor dem Hintergrund der Thatcher-Ära zeichnet er ein differenzierteres Bild der Skinhead-Kultur als üblich und liefert ein Tableau englischer Subkultur.

"This is England" - ein wunderbares Film-Paket über Freundschaft und Erwachsenwerden - warmherzig, freizügig, urkomisch und manchmal ultrahart. Zu sehen noch für ein halbes Jahr in der Arte-Mediathek.

"Museen" - unprätentiöse Doku aus der Sicht des Aufsichtspersonals

Die Uffizien in Florenz gehören zu den ältesten Museen der Welt.

"Drei der vielen Saalaufseher, die Tag für Tag den ganzen Tag die berühmten Kunstwerke der Renaissance hüten, nehmen uns mit in ihre Säle und zeigen uns ihre Lieblingsbilder." Zitat aus "Museen - Die Uffizien"

Martas Lieblingsbild ist ein Selbstbildnis von Rosalba Carriera, einer Malerin aus dem 18. Jahrhundert. Es hängt im Depot der Uffizien.

"Sie war eine Malerin, so wie viele in Venedig zu dieser Zeit. Und sie war stolz auf ihre Arbeit. Sie lebte immer von ihrer Arbeit und fühlte sich nie weniger als ein Mann. Im Gegenteil. Sie wollte immer ihre Freiheit behaupten. Und das ist es, was ich so sehr mag." Zitat aus "Museen - Die Uffizien"

Die Arte-Miniserie "Museen" erzählt von ihrem Aufsichtspersonal, führt in die Uffizien, in den Prado von Madrid, ins Pariser Centre Pompidou und ins Kölner Wallraf-Richartz-Museum. Ob Quereinsteiger, Künstler oder Akademiker mit Doktortitel – alle Aufseherinnen und Aufseher verfügen über Expertenwissen und brennen für die große Kunst, die sie umgibt. Die vier Folgen von "Museen" berichten davon angenehm unprätentiös und entspannt - etwas Leises in einer lauten Zeit, zu sehen noch bis zum 7. Dezember in der Arte-Mediathek.

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