"Indiana Jones 5": Würdiger Abschied für Harrison Ford
Mit "Indiana Jones und das Rad des Schicksals" kehrt Legende Harrison Ford ein letztes Mal als berühmtester Archäologe der Filmgeschichte auf die Leinwand zurück. Ein würdiger, wenn auch kein grandioser Abschied.
"Es gibt für alles eine Zeit - und die Zeit von Indiana Jones ist abgelaufen", sagt Harrison Ford. "Ich verspüre keine Melancholie. Eher Dankbarkeit."
Sag niemals nie, vor allem nicht in Hollywood, aber die Worte von Schauspiellegende Harrison Ford sind eindeutig: "Ich gehe ohne Bedauern, ohne Zweifel, ohne Zorn oder Wut, ohne unerfüllte Träume. Es war mir eine Ehre, Indiana Jones so lange begleiten zu können, zu sehen, wie sehr das Publikum ihn liebt. Aber ich will weder nostalgisch noch melancholisch werden. Ich bin einfach verdammt stolz. Es war mir ein Fest." Das erklärte der 80-jährige US-Schauspieler bei der Pressekonferenz zum Film in Berlin. Bereits am 13. Juli Juli feiert Ford seinen 81. Geburtstag.
"Indiana Jones 5": Klassisches Abenteuer im Geiste der Originaltrilogie
Ford spielt nun nach einer 15-jährigen Pause zum fünften Mal Indiana Jones, ein bisschen wirkt der letzte Teil wie eine Wiedergutmachung, da der Vorgängerfilm "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels" bei Kritikern und Publikum vor allem wegen Shia LaBeouf als potentiellem Indiana Jones-Nachfolger nicht so gut ankam. Aber hier ist - zum Glück - wieder alles beim Alten.
"Indiana Jones und das Rad des Schicksals" ist eine klassische Abenteuergeschichte über mehrere Kontinente und auch mehrere Zeitachsen, ganz im Geiste der Originaltrilogie. Es ist aber auch ein Film über das Altern. Dr. Indiana Jones wird in Rente geschickt, zumindest was seine Lehrtätigkeit an der Universität in New York im Jahr 1969 angeht. Sehr passend, dass seine Patentochter Helena auftaucht, gespielt von "Fleabag"-Ikone Phoebe Waller-Bridge, und ihn überredet, mit ihr auf die Jagd nach einem seltenen Schatz zu gehen.
80-jähriger Harrison Ford machte Stunts selbst
Der Film unter der Regie von James Mangold spielt mit Fords Alter. In der ersten halben Stunde ist Ford in jungen Jahren zu sehen, digital verjüngt, ein Ausflug ins Jahr 1945, in einem Zug voller Nazis und von Hitlers Schergen gestohlener archäologischer Schätze.
Danach springt der Film ins Jahr 1969. Die Action- und Stuntszenen in beiden Jahren wirken retro, sind eine Hommage an die alten "Indiana Jones"-Filme, und von Ford - da legt er Wert drauf - überwiegend noch immer selbst gemacht: "Das schwierigste war, meinen Regisseur zu überzeugen, dass ich sie selbst machen darf. Und dass sie absichtlich schlecht aussehen. Ich wollte, dass die Zuschauer sehen, dass Indiana Jones in die Jahre gekommen und über 80 ist. Ich wollte, dass es eben so aussieht, wenn ein alter Knabe, wie ich mit 80, noch auf einem Pferd sitzt und reitet. Ich wollte nicht, dass man die drei Stuntleute hinter mir sieht, die nur darauf gewartet haben, dass ich vom Pferd falle. Aber ich bin nicht vom Pferd gefallen."
Die Action wirkt - nicht wegen Ford, sondern wegen der Effekte - manchmal ein bisschen beliebig von der Stange, aber Harrison Ford geht ein letztes Mal voll und ganz in der Rolle auf - mit Hut, Peitsche und Schlangenphobie. Es ist ein versöhnlicher, ein würdiger, wenn auch kein grandioser Abschied einer der größten Leinwandlegenden der Filmgeschichte.
Indiana Jones und das Rad des Schicksals
- Genre:
- Action | Abenteuer
- Produktionsjahr:
- 2023
- Produktionsland:
- USA
- Zusatzinfo:
- Mit Harrison Ford, Phoebe Waller-Bridge, Mads Mikkelsen u.a.
- Regie:
- James Mangold
- Länge:
- 154 Minuten
- FSK:
- ab 12 Jahre
- Kinostart:
- ab 29. Juni 2023