"Der Graf von Monte Christo": Rache-Epos mit famosem Pierre Niney
Vor zwei Jahren verfilmte das Regie-Duo Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière Alexandre Dumas "Die drei Musketiere", nun folgt mit dem "Grafen von Monte Christo" eine weitere Romanverfilmung des französischen Schriftstellers. In der Hauptrolle: Pierre Niney.
Der "Graf von Monte Christo" ist mittlerweile nicht nur ein Klassiker der Literatugeschichte, sondern auch der Kinogeschichte - unter anderem wurde er schon mit Richard Chamberlain und Gérard Depardieu in den Hauptrollen verfilmt. Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière bleiben eng an der Romanvorlage. Da gibt es keine halsbrecherischen High-Tech-Kampfsport-Stunts oder comichafte Volten, wie sie zum Beispiel der britische Kollege Guy Ritchie frei nach den Romanen von Sir Arthur Conan Doyle in seinen "Sherlock Holmes"-Filmen eingebaut hat. Keinen, dem Zeitgeist entsprechenden Funken von Ironie, der den Helden augenzwinkernd auf die Schippe nehmen würde. Nein, in diesem spektakulären Historienepos wird der altehrwürdigen Vorlage Tribut gezollt, wird noch anständig der Degen geschwungen, sich statthaft duelliert. Hier geht es ernsthaft um Liebe, Verrat, Intrigen und Rache!
Eine halbe Ewigkeit in Gefangenschaft
Marseille 1815: Endlich werden die Träume des jungen Edmond Dantès wahr. Nach seiner Beförderung zum Schiffskapitän kann er seine große Liebe Mercedes heiraten. Aber sein Erfolg ruft Neider auf den Plan und er wird bezichtigt, einer Verschwörung anzugehören und verhaftet. Mercedes' Cousin und Edmonds Freund Fernand will zunächst noch für ihn bürgen, lässt sich aber vom Staatsanwalt in eine andere Richtung lenken:
"Wir haben bei ihm einen Missionsbefehl gefunden. Und die Seemänner sagen, dass er ein Anhänger Napoleons ist. Du verstehst das Ausmaß und die Schwere einer solchen Anschuldigung. Es ist Fügung, dass wir ihn aufhalten konnten, bevor er Mercedes heiratet und ein solches Unrecht begehen kann. Aber wenn du eine Bürgschaft übernehmen willst und weißt, dass die Anschuldigungen der Männer falsch sind, wenn du bereit bist, dieses Risiko einzugehen, werd' ich ihn freilassen. Du brauchst nur ein Wort zu sagen." Filmszene
Aber Fernand sagt nichts, auch weil er selbst Gefühle für Mercedes hegt, und so wandert Edmont Dantès ohne Gerichtsverfahren in den Kerker auf der Gefangeneninsel Chateau d'If. Es dauert eine halbe Ewigkeit, bis sein Zellennachbar Abbé Faria durch einen Tunnel in Edmonds Zelle gelangt. Gemeinsam buddeln die beiden zwölf Jahre lang weiter. Am Ende gelingt jedoch nur Edmond die Flucht.
Ein ausgeklügelter Racheplan
Faria hat ihm zwischenzeitlich verraten, wo sich der legendäre Schatz der Tempelritter befindet. Als unermesslich reicher Graf von Monte Christo kehrt Edmond zurück in seine Heimat, um alle zu bestrafen, die ihm Unrecht getan haben. Er schlüpft in verschiedene Kostüme und Gesichtsmasken und nimmt somit unterschiedliche Identitäten an, um seine Gegner hinters Licht zu führen und seinen ausgeklügelten Racheplan umzusetzen.
Das ist raffiniert gemacht und lässt den Hauptdarsteller Pierre Niney buchstäblich in jeder Situation umwerfend aussehen. Schauspielerisch überzeugt Niney, der schon für seine Leistung als Yves Saint Laurent mit dem César ausgezeichnet wurde, ohnehin auf ganzer Strecke des immerhin fast dreistündigen Films. Dieser "Graf von Monte Christo" ist ein unterhaltsamer, opulent ausgestatteter, im besten Sinne altmodischer Abenteuerfilm für Liebhaber klassischer Stoffe in bewährter Form.
Der Graf von Monte Christo
- Genre:
- Abenteuer
- Produktionsjahr:
- 2024
- Produktionsland:
- Frankreich
- Zusatzinfo:
- Mit Pierre Niney, Bastien Bouillon, Anaïs Demoustier und anderen
- Regie:
- Matthieu Delaporte, Alexandre de La Patellière
- Länge:
- 178 Minuten
- FSK:
- ab 12 Jahren
- Kinostart:
- 23. Januar 2024