Filmfest Oldenburg startet mit Eheflucht-Film
Das Internationale Filmfest Oldenburg feiert von Mittwoch an sein 30-jähriges Bestehen. Die Gäste dürfen sich auf Oscar-Preisträger und zahlreiche Weltpremieren freuen.
"Deutschlands größtes kleines Filmfestival" - so nennt das Magazin "Hollywood Reporter" das Internationale Filmfest Oldenburg. 1994 fand es zum ersten Mal statt. Zu den Gästen des ersten Filmfests zählen damals Maria Schrader und Anna Thalbach. Inzwischen ist die Liste der Internationalen Stars, die schon da waren, lang: Amanda Plummer (bekannt aus Pulp Fiction) steht mit drauf, und auch Keira Knightley und Nicolas Cage.
Schon der Eröffnungsfilm des Festivals ist ein ganz besonderes Highlight: In "Willie and Me" spielt Eva Hassmann eine deutsche Hausfrau, die aus ihrer unglücklichen Ehe heraus nach Amerika flieht - zum Abschiedskonzert von Willie Nelson (spielt sich selbst). An ihre zerrissene Kindheit zurück erinnert, wird ihr klar, dass ihr Rückflugticket ihr schwerstes Gepäck ist. "Willie and me" ist ein schräges Roadmovie, dass sich irgendwo zwischen Kitsch,Trash und Märchen bewegt. In dem nicht nur der mittlerweile 90-jähre Willie Nelson mitspielt, sondern auch der im vergangenen Jahr verstorbene New-Hollywood-Regisseur Peter Bogdanovich.
Eva Hassmann, geboren in Herford, aufgewachsen in Oldenburg. Hier hat sie in einer Theater-AG und als Statistin am Staatstheater erste Schauspiel-Erfahrungen gesammelt. Dass sie jetzt hier das Filmfest eröffnen darf, ist für die 50-Jährige, die seit vielen Jahren in den USA lebt, eine große Ehre, wie sie sagt. "Es ist die Weltpremiere des Films, an dem ich jahrelang gearbeitet habe, als Regisseurin, Schreiberin und Produzentin."
Ehrung zweier starker Frauen: Isild Le Besco und Jen Gatien
Mit Isild Le Besco und Jen Gatien werden beim Filmfest Oldenburg zwei visionäre Künstlerinnen mit einem Tribute geehrt. "Ich war sehr überrascht und ich freue mich über die Anerkennung, aber es ist merkwürdig, ich habe nach all den vielen Filmen noch immer das Gefühl, es reicht nicht, ich bin nicht gut genug. Ich bin sehr selbstkritisch. Es ist schön zu sehen, dass die Menschen hier das Kino lieben", sagt Isild Le Bescos. Ihr neuer Film "Confines" wird in Oldenburg seine Weltpremiere feiern. Berührend stellt der Film das Thema häusliche Gewalt in Zeiten von Corona dar.
Der Corona-Lockdown trifft Zina und ihre Geschwister hart. Sie werden nicht nur aus ihrem gewohnten Alltag gerissen, sie sind nun auch noch den Gewaltausbrüchen des Vaters schutzlos ausgeliefert. Die lauten, oft handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen ihren Eltern sind für die Kinder normal. Doch durch den Lockdown gibt es für sie keine Stunden der Sicherheit mehr. Haben sie eine Möglichkeit, aus der Gewaltspirale zu entkommen?
"Uppercut" - Highlight zum Festival-Finale
Mit der Weltpremiere von "Uppercut" findet das Filmfest Oldenburg in diesem Jahr außerdem einen ganz besonderen Abschluss. Der Film von Torsten Ruether ist das amerikanische Remake seines eigenen deutschen Indiedramas "Leberhaken", der vor zwei Jahren das Internationale Filmfest Oldenburg eröffnete. Ving Rhames und Luise Großmann sind dieses Mal in den Hauptrollen zu sehen. Torsten Ruether konnte 2021 so großes internationales Interesse mit seinem Film gewinnen, dass dieser nun neu aufgelegt wurde - unter anderem mit dem dreifachen Oscar Gewinner Jim Rygiel als Co-Produzenten. Ving Rhames spielt einen ehemaligen Boxer, dessen zerbrochene Träume ihn als desillusionierten Coach ein heruntergekommenes Boxstudio führen lassen. Doch als es eines Nachts an seiner Tür klopft, bringt das für ihn eine unerwartete Wendung.
Internationale Premiere: Passenger C
Als Internationale Premiere, also zum ersten Mal außerhalb der USA, wird am Freitag der Film "Passenger C" zu sehen sein, das Regiedebüt von Cassian Elwes. Der 64-jährige Brite hat sich in Hollywood als Produzent und Agent einen großen Namen gemacht. Mit "Passenger C" erzählt er eine sehr persönliche und auf eigenen Erlebnissen - ausgelöst durch einen ernsten Zwischenfall im Flugzeug - beruhende Geschichte. Die Rolle des Produzenten spielt Jon Jacobs, der war schon zweimal zu Gast beim Oldenburger Filmfest. Vor 20 und vor 25 Jahren.
Filmfest Oldenburg startet mit Eheflucht-Film
Der Film "Willie and Me" hat das Filmfest eröffnet. Eva Hassmann spielt darin eine Hausfrau, die aus einer unglücklichen Ehe nach Amerika flieht.
- Art:
- Fest
- Datum:
- Ende:
- Ort:
-
Internationales Filmfest Oldenburg
Oldenburg
- Kartenverkauf:
- Karten können online unter https://filmfest-oldenburg.reservix.de/events erworben werden.
- Hinweis:
- Die Filme werden in verschiedenen Oldenburger Kinos und Hotels gezeigt.