Michael Gwisdek: Ein Leben für das Schauspiel
Der Schauspieler Michael Gwisdek begann seine Schauspielkarriere an der Ostberliner Volksbühne, spielte in DEFA-Filmen und feierte nach der Wende auch im Westen Erfolge. Am 22. September 2020 ist der Schauspieler gestorben.
Der 1942 in Berlin-Weißensee geborene Gwisdek wuchs in der DDR auf und lernte das Schauspielhandwerk an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. In den 70er-Jahren gehörte Gwisdek unter anderem zum Ensemble der Ostberliner Volksbühne, bevor er sich vermehrt dem Kino zuwandte. In seinen Rollen zeigte sich Michael Gwisdek laut der Defa-Stiftung als Komödiant, Melancholiker und Exzentriker.
Große Rollen und ein "Silberner Bär" in den 90er-Jahren
Nach dem Fall der Mauer startete Gwisdek auch in der Bundesrepublik durch. 1991 wurde er mit dem "Filmband in Gold" als bester Schauspieler für "Der Tangospieler" ausgezeichnet. 1999 bekam er den "Silbernen Bären" als bester Hauptdarsteller für seine Rolle des Geschäfstmanns Paschke in "Nachtgestalten". Im Spielfilm "Good Bye, Lenin!" war er als Schuldirektor Klapprath zu sehen. Mehrmals stand Gwisdek zudem in "Tatort"-Produktionen und "Donna Leon-Verfilmungen" vor dem Kamera. In der mit dem Grimme-Preis ausgezeichneten NDR Koproduktion "Altersglühen" spielte Gwisdek einen Senioren, der sich mittels Speed-Dating auf Partnersuche begibt.
Altersruhe auf dem Land
Privat war Gwisdek viele Jahre mit der Schauspielerin Corinna Harfouch verheiratet. Sein Sohn Robert wurde ebenfalls Schauspieler, Sohn Johannes Komponist. Nach der Scheidung von Harfouch im Jahr 2007, heiratete Gwisdek die Drehbuchautorin und Schriftstellerin Gabriela Gwisdek, mit der in den letzten Jahren seines Lebens auf dem Land vor den Toren Berlins lebte.