Sophie Haas (Caroline Peters, M.) und Dietmar Schäffer (Bjarne Mädel, l.) mit Lieke van Uffelen (Gonny Gaakeer, r.). © ARD/Michael Böhme

Caroline Peters: Die Frau mit den vielen Gesichtern

Stand: 08.09.2021 00:01 Uhr

Caroline Peters ist in Deutschland vor allem durch die Fernsehserie "Mord mit Aussicht" bekannt. Sie ist aber auch eine der erfolgreichsten deutschsprachigen Bühnenschauspielerinnen.

Caroline Peters ist eine extrem wandelbare und bemerkenswerte Schauspielerin. Sie ist Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater - besser geht's auf der Bühne eigentlich nicht. Spätestens seit ihrer Rolle als Kommissarin Sophie Haas in "Mord mit Aussicht" ist sie auch dem breiten Fernsehpublikum bekannt, und auch die Liste ihrer Kinofilme wird immer länger. So brillierte sie etwa in Sönke Wortmanns Film "Der Vorname".

Caroline Peters im Stück "Die Orestie" auf der Bühne des Burgtheaters Wien. © Reinhard Werner, Burgtheater Wien Foto: Reinhard Werner, Burgtheater Wien
Caroline Peters im Stück "Die Orestie" auf der Bühne des Burgtheaters Wien.

Kein Gesichtsausdruck ist ihr fremd, und es gelingt ihr, selbst platte Witze mit einer Ernsthaftigkeit zu präsentieren, dass sie Tiefe bekommen. Dabei hätte es mit der Schauspielerei fast gar nicht geklappt: "Man will auf so eine Schauspielschule gehen - ich habe 11 Mal vorgesprochen und bin kein einziges Mal genommen worden", erinnert sich Peters. "Dann bin ich dadurch, dass ein Student abgesagt hat, an einer Schauspielschule noch irgendwie reingerutscht."

Caroline Peters und ihr Postkartenverlag

Der Schauspielerin kommt es auf die Eindrücke des Moments an. Im Leben, auf der Bühne - und im Briefkasten. Als Kind habe sie eine Postkartensammlung gehabt, erzählt sie. Momente festhalten und die passenden Worte dazu schreiben: Ihre Liebe zur Postkarte hat Caroline Peters vor einiger Zeit dazu gebracht, einen Poskartenverlag zu gründen, den sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten betreibt. "Ich habe das Gefühl, heutzutage läuft die meiste Kommunikation über Bilder", sagte sie 2019 in einem Interview mit dem NDR. "Aber die Rückseite, die B-Seite, fehlt oft. Man schickt vielleicht bei Instagram ein Bild und macht einen Text dazu, aber bei der Postkarte ist die B-Seite ja die Handschrift, und das fehlt. Ich finde, man kennt überhaupt gar keine Handschrift mehr von irgendwem. Und ich finde das ganz toll bei der Postkarte, dass es diese Möglichkeit gibt, hinten deine Handschrift zu zeigen und darüber was zu schreiben."

Sophie Haas in "Mord mit Aussicht"

Ein Mord mit Aussicht: Sophie Haas (Caroline Peters, v) mit v.l.n.r. Petra Kleinert, Bärbel Schmied (Meike Droste), Dietmar Schäffer (Bjarne Mädel) und Irmtraut Schäffer (Carmen-Maja Bülow). © NDR/WDR/Michael Böhme
Sechs Jahre, 39 Folgen und einen Spielfilm lang verkörperte Caroline Peters die Kommissarin Sophie Haas.

Für ihre Rollen auf der Bühne wurde Caroline Peters mehrfach ausgezeichnet. Darunter zwei Mal mit dem Nestroy-Theaterpreis als beste Schauspielerin für ihre Darstellungen in "Hotel Strindberg" (2018) und "Schwarzwasser" (2020) am Wiener Burgtheater. Einem breiten Publikum bekannt ist sie aber vor allem durch die Fernseh-Krimiserie "Mord mit Aussicht". Dort spielte sie von 2008-2014 die ehrgeizige Kommissarin Sophie Haas, die in die kleine Ortschaft Hengasch in der Eifel versetzt wird. Ein Schmunzelkrimi, der 2014 die meistgesehene Fernsehserie Deutschlands war. "Ich finde das eine gute Ausgangssituation, dass jemand wahnsinnig ehrgeizig und total eifrig ist und trotzdem ohne Aufgabe dasteht", sagt Peters. Auch im "Tatort", "Polizeiruf 110" und "Wilsberg" spielte sie immer wieder. TV-Krimis scheinen ihr zu liegen. In Buchform ist sie allerdings weniger begeistert von dem Genre. "Ich lese grundsätzlich keine Kriminalromane - das habe ich noch nie gemocht."

Mit Informationen von Dirk Böhling und Katharina Ricard.

Weitere Informationen
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Katharina Wackernagel ermittelt in Neuauflage der ARD-Kultserie "Mord mit Aussicht"

Das verschlafene Eifeldorf Hengasch bleibt das Universum für die Polizeiarbeit, die Dienststelle aber ist anders besetzt. extern

Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Matinee | 07.09.2021 | 11:40 Uhr

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