Aktuell im Kino: Zwei Filme über vorbildliche Lehrer
Im Februar sind gleich zwei Kinofilme zu sehen, in denen sich Muster-Pädagogen für ihre Schülerschaft einsetzen: "Der Lehrer, der uns das Meer versprach" und "Willkommen in den Bergen".
Kein Kind, das nicht gelegentlich über den Lehrer oder die Lehrerin schimpft. Der Berufsstand hat es nicht leicht - soll Kinder fördern, fordern und bitte auch noch erziehen; nicht zu streng sein, aber schon Autorität ausstrahlen. Im Alltag einer vollen Schulklasse lassen sich pädagogische Ideale nicht immer so ohne Weiteres umsetzen. Im Kino aber gab es von jeher die besseren, die cooleren Lehrer: Robin Williams im "Club der toten Dichter" oder Zeki Müller in "Fack ju Göhte". Aktuell sind zwei weitere Lehrerfilme im Kino zu sehen.
"Der Lehrer, der uns das Meer versprach": Seit dem 6. Februar im Kino
Der gute Monsieur Mathieu vertraute auf die pädagogische Wirkung der Musik, Mr. Keating im "Club der toten Dichter" auf die befreiende Kraft der Poesie. Und nun holt ein spanischer Dorfschullehrer anno 1935 vor den Augen seiner staunenden Zöglinge eine Druckerpresse heraus.
"Mit ihr sind wir in der Lage, unsere eigenen Hefte zu veröffentlichen, in denen Ihr von all den Dingen erzählen könnt, die Euch interessieren!" Filmszene
"Der Lehrer, der uns das Meer versprach" basiert auf der wahren Geschichte von Antoni Benaiges. Kurz vor Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs tritt er seinen Dienst in der Provinz Burgos an - voller reformpädagogischer Ideen: kein Frontalunterricht, sondern selbständiges Erarbeiten von Themengebieten; raus in die Natur, wenn es um die Natur geht. Und kein militärischer Drill in der Schule.
Wer aber Kinder nicht stumpf pauken lässt und nicht schlägt, ist Francos Faschisten verdächtig. Der Lehrer, der mit den Kindern ein Heft über das Meer verfasst und ihnen einen Ausflug dorthin verspricht, riskiert letztlich sein Leben.
Die Rahmenhandlung erzählt von den Tausenden - zum Teil bis heute vermissten - Opfern der Diktatur. Ein Film gegen das Totschweigen. Und gleichzeitig eine Verbeugung vor einem Lehrer, bei dem wir alle gern zur Schule gegangen wären.
"Willkommen in den Bergen": Ab 13. Februar im Kino
Ein wenig zu schön, um wahr zu sein, aber herzerwärmend sind die Verhältnisse auch im italienischen Lehrerfilm "Willkommen in den Bergen". Hier lässt sich Michele aus Rom in ein Bergdorf in den Abruzzen versetzen - und lernt erst mal mehr von seinen sieben Grundschülern als umgekehrt: zum Beispiel, wie man einen Holzofen anzündet.
Bald aber kämpft Michele an der Seite der Schulleiterin mit Idealismus und Enthusiasmus um den Erhalt der Mini-Schule und des ländlichen Raums.
Filme als Inspirationsquelle für angehende Lehrer
Ganze Biografien werden in diesen Filmen durch herausragende Pädagogen, oder auch Pädagoginnen wie Maria Montessori, positiv beeinflusst. Kinder entdecken - individuell gefördert - was in ihnen steckt. "Wie Pretty Woman für Lehrer" - so der trockene Kommentar einer real existierenden Lehrerin, die nicht sieben, sondern 31 Kids im Deutsch-LK sitzen hat. Es wird also sehr idealisiert im Kino. Wie sehr der Bildungserfolg aber tatsächlich von Persönlichkeit und Haltung der Lehrkraft abhängt, betont auch Schulpädagogik-Professor Klaus Zierer: "Der erfolgreiche Lehrer ist eben keiner, der einen Monolog ins Zentrum setzt, sondern Unterricht als etwas Dialogisches begreift, wo es um ein Miteinander geht, wo es um Fragen, um Antworten geht. Und zwar auf beiden Seiten."
Angehende Lehrer und Lehrerinnen sollten diese Filme also unbedingt als Inspirationsquelle nutzen! Gleich im April startet der nächste: In "Louise und die Schule der Freiheit" bringt eine Lehrerin Ende des 19. Jahrhunderts mit dem Aufbau einer Dorfschule auch die Demokratie ins französische Hinterland. Ein Hoch auf die Bildung und die Lehrkräfte, die zumindest im Kino alle Superpower haben.
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