Stand: 08.07.2022 | 01:57 Uhr
1 | 5 Das Musikvideo "Kolshik" der russischen Band Leningrad erzählt vordergründig von einem drastischen Zirkusbesuch. Das Video beginnt mit flüchtenden BesucherInnen und zeigt rückwärts laufend, wie es zur Katastrophe kam. Ein atemberaubender Splatter-Film, der zugleich in seiner Härte und Absurdität einiges über das heutige Russland preis gibt.
© Leningrad
2 | 5 Das Video "Noturno 150" der Gruppe Heavy Baile um den Musikproduzenten Leo Justi aus Rio de Janeiro ist ein Produkt kultureller Isolation in der Coronazeit. Regisseur Daniel Venosa stößt während des Lockdowns auf den Clip zu "Apeshit", in dem Beyoncé und Jay-Z den Pariser Louvre in Beschlag nehmen. Davon angeregt lässt Venosa ebenso virtuell wie virtuos diverse Kunstsammlungen erkunden: Ronald Sheick erobert barfuß die Kunst der alten weissen Männer im brasilianischen Passinho-Tanz.
© Waxploitation Records
3 | 5 Dirty Dancing mit dem Wischmop: Der Regisseur und Performer Fritz Donnelly tanzt im blauen Overall als Mop Man mit seinem Arbeitsgerät durch den Supermarkt - und bald auch als Eintänzer auf dem nächtlichen Parkplatz. "Dirty Secret" von The Peach Kings ist eine starke Parabel auf das Digitalzeitalter.
© The Peach Kings
4 | 5 Hinter Eve steckt eine männliche Pop-Sensation aus Japan. Die assoziative Erzähltechnik des Zeichentrickvideos zu "Oki ni mesu mama" sowie die Lyrics geben einen intensiv-poetischen Einblick in die Erlebniswelt des jungen Künstlers - ein regelrechter Stream of Consciousness.
© Eve / Caramel Honey Pancake
5 | 5 Das Musikvideo "I Fink U Freeky" des White-Trash-Rap-Rave-Duos Die Antwoord ist ein großer Sirenengesang zu Technobeats, bei dem ein saturierter Westen in die eigenen Abgründe blicken kann. Entsprechend gut passt dazu die düstere semi-dokumentarische Fotokunst des US-Amerikaners Roger Ballen, der hier sogar als Co-Regisseur aktiv war.
© Roger Ballen